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BLKÖ:Zichy-Vásonykeő, Hermann Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 60 (1891), ab Seite: 27. (Quelle)
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Zichy-Vásonykeő, Hermann Graf (Staatsmann, geb. 7. Mai 1814, gest. 18. Mai 1880), vom II. Zweige der Karlsburger Linie. Ein Sohn des 1834 verstorbenen königlich ungarischen Schatzmeisters, Präsidenten der königlich ungarischen Hofkammer und Obergespans der Wieselburger Gespanschaft Karl II. Grafen Zichy aus dessen zweiter Ehe, mit Julie geborenen Gräfin Festetics und Stiefsohn des großen Patrioten Stephan Széchényi [vgl. die Stammtafel] mit dem er bis zu dessen Tode im häufigen und herzlichen Verkehre gestanden. Für den Staatsdienst erzogen, bekleidete er nach der Revolution den Posten eines k. k. Comitatsvorstandes des Eisenburger Comitates und später bis zur Publication des Octoberdiploms das Amt eines Hofrathes und Vicepräsidenten der Statthaltereiabtheilung in Großwardein, zu gleicher Zeit aber auch die des Präsidenten der k. k. ständigen Landescommission für Personalangelegenheiten der gemischten Stuhlrichterämter, der Grundentlastungs- Landescommission und der Grundentlastungsfonds-Direction. Nach Publication des Octoberdiploms wurde er als Statthaltereivicepräsident in den Ruhestand versetzt. Die Städte Debreczin, Großwardein, Arad, Steinamanger, Szathmár und Nagybánya hatten ihn während seines Großwardeiner Statthalterei-Vicepräsidiums zum Ehrenbürger erwählt. Darauf wurde er 1863 Administrator der Obergespanswürde des Eisenburger Comitates und im April 1864 nach dem Rücktritte des Grafen Forgách dessen Nachfolger in der Stelle des ungarischen Hofkanzlers, welche er nicht viel über ein Jahr bekleidete, indem er auf sein Ansuchen mit Handbillet des Kaisers Franz Joseph vom 26. Juni 1865 unter Vorbehalt fernerer Dienste seines Amtes enthoben ward. Doch wurden dieselben nicht weiter in Anspruch genommen. Graf Hermann mit seinen verschiedenen als königlich ungarischer Hofkanzler gesprochenen Toasten spielte eine nichts weniger als beneidenswerthe Rolle zu einer Zeit, in welcher der Dualismus des Kaiserstaates durch die Vertrauensseligkeit des Grafen Beust vorbereitet wurde, und er starb als wirklicher geheimer Rath und Besitzer des Gutes Jacobháza in der Eisenburger Gespanschaft im Alter von 66 Jahren. Seit 16. Jänner 1842 mit Karoline geborenen Szegedy von Mezö-Szeged (geb. 30. August 1817) vermält, hinterließ er aus dieser Ehe drei Töchter, Karoline, Antonie, Helene, sämmtlich verehelicht, und einen Sohn Hermann.

Presse (Wiener polit. Blatt) 1864, Nr. 113 und 114; Abendblatt Nr. 151 und 157. – Neue Freie Presse. 1865, Nr. 165, 287. – Fremden-Blatt, Von Gust. Heine (Wien 1864) Nr. 117.