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BLKÖ:Zauper, Joseph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 59 (1890), ab Seite: 212. (Quelle)
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Zauper, Joseph (Maler und Staffirer, geb. zu Dux in Böhmen am 13. October 1743, Todesjahr unbekannt). 18 Jahre alt, hatte er, wie unsere Quelle meldet, den ersten Unterricht in der Kunst bei dem berühmten sächsisch-polnischen Hofmaler Ant. Kern erhalten, der während des siebenjährigen Krieges zu Grausan in Böhmen sich niederließ und seinem Berufe lebte. Nach Beendigung des Krieges begab sich Kern nach Dresden, und zwar in Begleitung Zauper’s, der dort fünf Jahre lang seinem Meister, der vom Minister Grafen Brühl den Auftrag erhalten hatte, die während des Krieges nach dem Königstein geflüchtete kurfürstliche Galerie wieder in Dresden aufzustellen und die Beschädigungen auszubessern, in dieser Arbeit half, an welcher, wie unsere Quelle berichtet, unser Künstler sehr großen Antheil hatte. So erzählt Dlabacz. Dies stimmt aber mit Kern’s Lebensdaten nichts weniger als zusammen. Anton Kern (geb. zu Tetschen in Böhmen 1710) starb bereits 1747 in Dresden, also lange vor Beginn des siebenjährigen Krieges (1756–1763)[WS 1]. Es wird daher wohl statt Anton Kern dessen jüngerer Bruder Benedict gemeint sein, der thatsächlich auch ein geschickter Maler und noch geschickterer Restaurator und in dieser Eigenschaft bei der kurfürstlichen Galerie in Dresden beschäftigt war, wo er 1777 noch lebte. Bei dieser Richtigstellung der Personen läßt sich auch Zauper’s erster Malunterricht mit seiner Thätigkeit bei den Restaurationsarbeiten in Dresden vereinbaren. 1769 ging Zauper zu dem Vergolder Pursch in Dresden, bei dem er das Vergolden erlernte, worauf er sich nach Wien begab. Aber schon nach einem Jahre fand er sich wieder bei Pursch ein und arbeitete bei demselben mehrere Jahre, dann kehrte er in seine Vaterstadt Dux zurück, wo er sich 1776 verheiratete. Seine Kunst übte er theils in dieser Stadt und deren Umgebung, theils in den böhmischen Grenzörtern und in Sachsen aus. Nähere Nachrichten über seine Arbeiten liegen leider nicht vor. 1809, damals bereits 66 Jahre alt, war er, wie unsere Quelle meldet, noch am Leben.

Dlabacz (Gottfried Johann). Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. III, Sp. 432.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: (1751–1768).