BLKÖ:Zardetti, Carlo
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 59 (1890), ab Seite: 189. (Quelle) | |||
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Cajetan Cattaneo’s [Bd. II, S. 311] Anregung eine Sammlung von Medaillen veranstaltete, welche die Grundlage des nachmaligen Münzcabinetes bildeten. Daran betheiligte er sich mit ebenso viel Eifer als Verständniß. Als dann 1818 die Reorganisation des Münzcabinetes erfolgte und dasselbe aus dem Münzamte, wo es bis dahin sich befand, in den Palast der Brera untergebracht wurde, erhielt Zardetti die Stelle des Adjuncten und rückte nach dem Tode Cattaneo’s als dessen Nachfolger zum Director vor, als welcher er bis an sein Lebensende wirkte. Das k. k. Institut der Wissenschaften und Künste in Mailand nahm ihn unter seine wirklichen Mitglieder auf. Zardetti’s Leben ging ganz im Dienste und den damit verbundenen wissenschaftlichen Forschungen und Studien auf. Die Ergebnisse derselben veröffentlichte er in Fachblättern, vornehmlich in der „Biblioteca italiana“, und sind daraus hervorzuheben seine Abhandlungen über einige Münzen des Museums Mainoni, über Inghirami’s etruskische Denkmäler, über das Museo borbonico in Neapel, die Alterthümer Siciliens, den Dom von Monreale von Serradifalco, die Kirche von St. Zeno in Verona, von Orti; dann schrieb er eine Erläuterung des Todtentanzes, eine solche der Scudostücke in der Sammlung Ubaldo und Anderes. Auch übersetzte er Einiges aus dem Französischen und Englischen, so das Werk von Moses über antike Vasen, einige Abtheilungen der Geschichte der Kunst von Agincourt, wo er eigene Zusätze und Berichtigungen beifügte, das Trachtenwerk von Bouvard u. a. Eine Hauptarbeit Zardetti’s bildet aber sein Katalog der großen Bücherei des Advocaten Rejna. Er vollendete diesen Katalog mit einem Aufwand von Mühe und mit einer Genauigkeit, daß derselbe als Muster für dergleichen Arbeiten dienen kann. Zardetti starb nach langem und schmerzlichem Leiden.
Zardetti, Carlo (Archäolog und Numismatiker, geb. in Mailand 1784, gest. daselbst 22. März 1849). Da die größere Zeit seines Dienstes in die Periode der österreichischen Regierung in Lombardo Venetien fällt, so gebührt ihm eine Stelle in diesem Werke. Seine Eltern lebten in Mailand. Er beendete 1808 seine Studien in Pavia, wo er das juridische Doctorat erlangte. Bald darauf trat er in den Dienst bei der Mailänder Münze, als man eben auf- Giornale del I. R. Istituto lombardo (Milano, 4°.) Bd. IX (1857), S. 161.