BLKÖ:Winterstein, Simon Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 57 (1889), ab Seite: 97. (Quelle) | |||
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[WS 1] der ihm zufallenden Arbeiten bemerkbar. Am 20. März 1861 wurde er von der Handelskammer in den niederösterreichischen Landtag und von diesem bald. darauf in das Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrathes gewählt. In letzterem sprach er vornehmlich in financiellen und nationalökonomischen Fragen und ward infolge dessen auch in alle zur Vorberathung solcher Angelegenheiten eingesetzten Commissionen gewählt und auch als Mitglied in die Staatsschulden-Controlcommission berufen. Um sich ganz der politischen Thätigkeit, den öffentlichen Angelegenheiten widmen zu können, zog er sich 1862 von dem bisherigen Speditionsgeschäfte zurück, es an andere Handelshäuser überlassend. Nun wurde er auch in die Direction der Kaiser Ferdinands-Nordbahn und der Südbahn und am 27. October 1865 neuerdings in die Commission zur Controle der Staatsschuld berufen. Auch fungirte er einige Zeit als Generalrath der k. k. priv. anglo-österreichischen Bank. In Würdigung seiner Thätigkeit in der Controlcommission der österreichischen Staatsschuld erhielt er von Seiner Majestät dem Kaiser am 19. März 1867 das Ritterkreuz des Leopoldordens. Von 1866 an war er mehrere Jahre Präsident der Wiener Handels- und Gewerbekammer. Im Februar 1867 erfolgte zum zweiten Male seine Wahl in den niederösterreichischen Landtag, sowie in das Abgeordnetenhaus, am 20. Jänner 1869 aber seine Ernennung zum lebenslänglichen Mitgliede des Herrenhauses. Auch wurde er um diese Zeit Vicepräsident der Creditanstalt. Als ihm dann am 17. Juli 1878 das Commandeurkreuz des Leopoldordens verliehen worden, erfolgte den Ordensstatuten gemäß seine Erhebung in den Freiherrenstand, nachdem er bereits früher den Ritterstand erlangt hatte. In letzterer Zeit zog er sich von den Geschäften zurück und starb in Vöslau im Alter von 64 Jahren.
Winterstein, Simon Freiherr (Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrathes, geb. in Prag am 16. December 1819, gest. zu Vöslau nächst Wien am 10. Juni 1883. Nachdem er in Prag das Gymnasium beendet hatte, practicirte er, dem Kaufmannsstande sich widmend, in einem dortigen Handlungshause. In den Vierziger-Jahren kam er nach Wien, machte daselbst die Schule eines tüchtigen Geschäftsmannes durch und trat dann an die Spitze eines Speditionshauses, das sich eines vorzüglichen Rufes erfreute. In dieser Stellung bewährte er sich bald als eine so tüchtige Persönlichkeit, daß er in die Wiener Handels- und Gewerbekammer gewählt wurde. In derselben machte er sich ebenso durch seine ungewöhnliche Kenntniß aller Verkehrsverhältnisse, wie durch klare bündige Erledigung- Neues Wiener Tagblatt 1869, Nr. 197: „Ritter von Winterstein“. – Dasselbe 23. Jänner 1869: „Der Pairsschub“. – Dasselbe 9. Jänner 1870: „Heckenschuß auf Winterstein“. – Presse (Wiener polit. Blatt) 31. Jänner 1869 im Feuilleton in Sp(itze)r’s „Wiener Spaziergängen“. – Wanderer (Wiener polit. Blatt) 1867, Nr. 354 im Feuilleton: „Aquarellen aus den beiden Reichsstuben“. – Aquarellen aus beiden Reichsstuben. Von J. J. K(raßnigg) [98] (Wien 1868, Waldheim, 8°.) S. 20 und 62. – J. N. Berger, der einstige Sprechminister und gleichzeitig mit Winterstein Mitglied des niederösterreichischer Landtages, widmet in den von ihm unter dem Pseudonym Joannes Nepomucenus Nonultramontanus in Wien 1861 bei Manz herausgegebenem „Photogrammen aus den niederösterreichischen Landtage“ seinem Collegen folgendes Xenion: „Glatter Worte Silberschein, | Spiegelt glänzend Winterstein“.
- Porträt. Photographie nach dem Leben, herausgegeben von Louis Harmsen in Wien (Jos. Bermann, gr. 4°.).
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Erledidigung.