BLKÖ:Weidlich, Ignaz Joseph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 53 (1886), ab Seite: 261. (Quelle) | |||
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Raphael Mengs. Seine Gönnerin war die Gemalin des Feldmarschalls Karl Fürsten Liechtenstein, M. Eleonore geborene Fürstin Oettingen-Spielberg, welche ihm durch vier Jahre eine Pension von hundert Ducaten jährlich zukommen ließ. Als dann die Kaiserin Maria Theresia mehrere Naturforscher auf Reisen schickte, schloß er sich ihnen an und begleitete sie über Rhodus nach Sicilien und kehrte von da wieder nach Rom zurück. Nachdem er einige Zeit noch daselbst verweilt hatte, begab er sich nach Wien, wo er mehrere Bildnisse machte. Nun suchte er seine Heimat Mähren wieder auf und nahm in Brünn seinen ständigen Aufenthalt, wo er sich vornehmlich mit Bildnissen und Kirchenstücken beschäftigte, welch letztere in zahlreichen Kirchen dieses Landes noch heute sich befinden, so im Brünner Kreise in der Pfarrkirche zu Wischau das Hochaltarblatt, im Znaimer Kreise zu Brzeznik die Altäre in der Maria Himmelfahrtkirche; zu Grusbach in der St. Stephankirche das Altarblatt, im Iglauer Kreise zu Groß-Meseritsch das Altarblatt: „Die h. Anna“. zu Nettin zwei Seitenaltarbilder, zu Ober-Bobrau gleichfalls zwei Seitenaltarbilder und zu Neu-Wessely drei Seitenaltarblätter. Als Bildnißmaler besaß Weidlich Ruf wegen seiner glücklichen Charakterauffassung der gemalten Personen; an seinen Kirchenbildern, besonders an denen aus späteren Jahren, stellt man die trockene und schmutzige Färbung aus. Er zeigte auch viel Geschick in Federzeichnungen, welche er mit Wasserfarben ausmalte. Von seinen Schülern erlangten Axmann [Bd. I, S. 96] und Rektorzik [Band XXV, S. 270] Ruf. Der Künstler starb 62 Jahre alt.
Weidlich, Ignaz Joseph (Maler, geb. zu Groß-Meseritsch in Mähren 1753, gest. zu Brünn 1815). Schon im Alter von 17 Jahren kam er nach Rom, um sich daselbst in der Malerkunst auszubilden. Seine Lehrer in der ewigen Stadt, in welcher er sechzehn Jahre blieb, waren P. Battoni und- Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XXI, S. 221. – Dlabacz (Gottfried Johann). Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. III, Sp. 338. – Tschischka (Franz). Kunst und Alterthum im österreichischen Kaiserstaate geographisch dargestellt (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 406. – Wolny (Gregor)[WS 1]. Kirchliche Topographie von Mähren (Brünn 1846, gr. 8°.) Bd. I, S. 267; Bd. II, S. 142, 422; Bd. III, S. 53, 66, 186, 196, 381 und 418.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Wolny (Georg).