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BLKÖ:Volák, Franz Pravoslav

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Volánek, Anton
Band: 51 (1885), ab Seite: 249. (Quelle)
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Volák, Franz Pravoslav (čechischer Schriftsteller, geb. zu Lidmon bei Tabor in Böhmen am 19. August 1829, gest. 4. August 1865 in Böhmisch-Trübau). Das Gymnasium besuchte er in Iglau, die philosophischen Studien hörte er zu Brünn, die Rechte zu Prag. Von früher Jugend ein begeisterter Anhänger der Nation, stellte er sich, als die Bewegung des Jahres 1848 begann, in die Reihen der Freiheitskämpfer. Wegen seiner Theilnahme an den Pfingstereignissen in Prag mußte er nach Unterdrückung des Aufruhrs diese Stadt verlassen. Im September 1848 betheiligte er sich mit Frić gemeinschaftlich an einigen Freischärlerzügen in der Slovakei und wurde in einem Kampfe bei Stare Tury unweit Miava im oberen Neutraer Comitat am 27. September verwundet. Nach hergestellter Ruhe beendete er seine Studien und arbeitete dann mehrere Jahre in der Redaction der „Pražské Noviny“, für deren Feuilleton er einige polnische Romane übertrug. 1857 trat er beim Präsidium des k. k. Oberlandesgerichts zu Preßburg in den Staatsdienst und kehrte im Jahre 1860, als Gerichtsadjunct in Disponibilität versetzt, in seine Heimat zurück. Nach einiger Zeit erhielt er eine Auscultantenstelle in Leitomischl, wo ihm seine nationale Parteinahme von einer Seite Freunde, von anderer entschiedene Gegner erwarb. Bei der Organisirung des Landesausschusses in Böhmen wurde ihm eine Concipistenstelle verliehen, und so hatte er endlich das Ziel seiner Wünsche, Prag erreicht. Aber durch die vorangegangenen Strapazen und Entbehrungen war seine Gesundheit bereits an der Wurzel angegriffen, so daß seine Freunde das Schlimmste befürchteten. Als dann im Frühling 1865 das Uebel zunahm, begab er sich auf den Rath der Aerzte nach Böhmisch-Trübau, wo sich in der Pflege wohlwollender Verwandten seiner Gattin der Kranke wohl einigermaßen erholte. Doch war dies nur ein zeitweiliger Stillstand des Leidens, von welchem er endlich auch schon nach wenigen Wochen durch den Tod, im Alter von erst 36 Jahren, erlöst wurde. Als Schriftsteller war Volák vornehmlich auf dem Gebiete der Uebersetzung thätig, und verdanken ihm die Čechen eine Reihe der besseren Arbeiten der deutschen, polnischen und russischen Literatur von Kraszewski, Fredro, Korzeniowski, Bulgarin und Anderen, und zwar: „Damen und Huszaren“, Lustspiel von Grafen Alex. Fredro[WS 1] im 2. Hefte der in Prag bei Pospíšil vom Jahre 1852 ab herausgegebenen „Bibliotéka divadelna“, d. i. Theaterbibliothek; – Mich. Czajkowski’s Dichtung „Kirdzali“ (Prag 1852, 8°.); – Bulgarin’s Dichtung „Mazepa“ (ebd. 1854, 8°.); – Korzeniowski’s Romane „Spekulant“ (ebd. 1853, 8°.) und „Tadeus Bezejmený“, d. i. Thaddäus ohne Namen; – Kraszewski’s Roman „Der Dichter und die Welt“ (Svět a básník) (ebd. 1852); – Freitag’s Lustspiel „Die Journalisten“ und mehreres Andere. Seinen poetischen Uebersetzungen wird Treue und Schwung der Sprache nachgerühmt.

Wiener Zeitung, 9. August 1865, Nr. 181.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Max Fredro.