BLKÖ:Vetter, Alois Rudolph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 50 (1884), ab Seite: 230. (Quelle) | |||
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[231] der Universität Krakau erlangte. Aber schon nach dreijähriger Wirksamkeit in dieser Stellung wurde er von dem Tode ereilt. Vetter war in seinem Fache schriftstellerisch thätig, und haben wir von ihm folgende Werke zu verzeichnen: „Anatomisches Lehrbuch“, 4 Theile mit KK. (Wien, Schaumburg, 8°.); 1. Theil: „Auszug der neuen Knochenlehre“ (1788, n. A. 1792); 2. Theil: „Neu eingerichtete Muskellehre für Schüler der Arzeneikunde“ (1790); 3. Theil: „Anatomische Grundbegriffe von den Eingeweiden der Menschen und ihren Verrichtungen“ (1788); 4. Theil: „Kurzgefaßte Beschreibung aller Gefäße und Nerven des menschlichen Körpers“ (1789); – „Erklärung der Physiologie“, 2 Bände (Wien 1794, n. A. 1805, 8°.); – „Neue Curart aller venerischen Krankheiten, nach Hunter, Girtanner und Hahnemann, mit anatomischen Erklärungen“ (Wien 1793, n. A. 1804, gr. 8°.); – „Lehrbuch der Anatomie des gesunden Menschenkörpers“, 1. Band (Wien 1803, gr. 8°.); – „Aphorismen aus der pathologischen Anatomie“ (Wien 1803, gr. 8°.); – „De plica semilunari in cordis humani atrio sinistro nuperrime detecta oratio“ (Cracov. 1804, mit K.); und mehrere Jahre nach Vetter’s Tode erschien sein „Lehrbuch der Anatomie des Menschenkörpers. Die Knochen- und Muskellehre enthaltend“ (Wien 1812, Braumüller und Seidel, gr. 8°.). In Rede Stehender war ein sehr geübter Anatom und ein ebenso scharfer als scharfsinniger Beobachter, der unter den neueren Männern seines Faches zuerst der pathologischen Anatomie ein wissenschaftliches Gewand zu geben suchte in seinen 1803 erschienenen „Aphorismen aus der pathologischen Anatomie“. Seine Entdeckung der halbmondförmigen Falte des menschlichen Herzens legt beredtes Zeugniß von seiner ungewöhnlich scharfen Beobachtungsgabe ab.
Vetter, Alois Rudolph (Arzt und Fachschriftsteller, geb. zu Karlsberg in Kärnthen 28. August 1765, gest. in Wien 10. October 1806). Nachdem er das Gymnasium beendet hatte, widmete er sich in Laibach den medicinischen Studien, welche er zu Wien fortsetzte, wo er auch die medicinische Doctorwürde erlangte. Daselbst blieb er zunächst als praktischer Arzt und Prosector des allgemeinen Krankenhauses, bis er im Jahre 1803 die Professur der Physiologie und Anatomie an- Hirschel (Bernhard Dr.). Compendium der Geschichte der Medicin von den Urzeiten bis auf die Gegenwart. Mit besonderer Berücksichtigung der Neuzeit und der Wiener Schule (Wien 1862, Braumüller, gr. 8°.) 2. 483, 498 und 501. – Neue Annalen der Literatur des österreichischen Kaiserthums (Wien, Doll, 4°.) Jahrg. 1807, Intelligenzblatt März, Sp. 124. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837, 8°.) Bd. V, S. 549. – (Schwaldopler). Historisches Taschenbuch. Mit besonderer Hinsicht auf die österreichischen Staaten (Wien, Anton Doll, 8°.) IV. Jahrg., 1804, S. 170.
- Porträt. Unterschrift: „Alois Rudolph Vetter, | Professor der Anatomie zu Krakau, geboren zu Carlsberg 1765 | in Kärnthen“. Medaillonbild. Um den Medaillonrand: „Nach dem Leben gemalt von Joseph Kappeller. Gestoch. von David Weiß 1803“. Unterhalb: „Wien bey Anton Gaßler. – 1803“ (gr. 8°.).