BLKÖ:Szapáry, Ladislaus Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Szaplonczay, Joseph | ||
Band: 41 (1880), ab Seite: 173. (Quelle) | |||
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Franz [s. d. S. 170, Nr. 4] aus dessen Ehe mit Rosa geborenen Gräfin Almásy, trat er 1848 in die kaiserliche Armee. Schon im Feldzuge dieses Jahres nahm er Theil an der Einnahme von Vicenza (10. Juni), an der Schlacht bei Custozza (25. Juli), an dem Treffen bei Volta (27. Juli) und an den Gefechten bei Mailand (4. und 5. August) und wurde seines tapferen Verhaltens wegen belobt. 1849 kämpfte er in der Schlacht bei Mortara (21. März), in jener bei Novara (23. März) und wohnte dem Angriffe auf das cernirte Livorno (9., 10. und 11. Mai) bei. Im Jahre 1857 bereits Major des 1. Uhlanen-Regiments, focht er in der Schlacht bei Magenta (4. Juni), dann in jener bei Solferino (24. Juni). 1860 zum Oberstlieutenant im 1. freiwilligen Huszaren-Regiment vorgerückt, versah er durch drei Jahre die Dienste eines Flügeladjutanten Seiner Majestät des Kaisers. Im Jahre 1866 commandirte er das 13. Huszaren-Regiment bei Ueberwachung der Po-Linie, in dem Reitergefechte bei Medola und schließlich die Arrièregarde der Armee bei dem Rückzuge hinter die Piave. Als im Sommer 1878 in Vollziehung des Berliner Vertrages Oesterreich in Bosnien einrückte, befehligte er die 20. Truppendivision. Wider Erwarten gestaltete sich der Einmarsch, den man ohne erhebliche Kämpfe zu bewerkstelligen hoffte, zu einem erbitterten blutigen Kriege. Insbesondere gerieth die 20. Division in beklagenswerthe Lagen. Sie zählte im Ganzen 14.000 Mann. Jedoch wurde ihr die 39. Infanterie-Brigade, welche aus den Elite-Regimentern Mollinary und Cesarewitsch gebildet ist, sowie ein Theil der Cavallerie-Brigade, aus angeblich strategischen Gründen entzogen, so daß [174] die Zahl ihrer Combattanten auf 7000 bis 6000 Mann zusammenschmolz, mit denen der Graf gegen einen Feind, dessen Stärke man auf mehr als 20.000 Streiter schätzte, in den ersten Tagen des August die Schlacht bei Gratschinitza und Klokotnitza kämpfte. Die Division, ihren Führer an der Spitze, leistete Wunder der Tapferkeit, und es hielt schwer, unsere Krieger zu zügeln, welche durch die haarsträubenden Grausamkeiten, deren sich die Gegner an unseren verwundeten Soldaten schuldig machten, auf das tiefste erbittert waren. Erneuerte und heftige Kämpfe fanden statt am 16., 19., 23., 24. und 26. August, an welchen Tagen stets um Doboy herum gefochten wurde. Am 5. September kam es zum entscheidenden Kampfe an beiden Ufern der Bosna, in der Nähe von Strjeschewitza. Die Kaiserlichen kämpften wie Löwen. Generalmajor von Waldstätten mit seiner Brigade unternahm einen Bajonnetangriff nach dem andern, und nach dem siebenten erstürmte Oberst Giesel den steilen Gebirgsrücken, worauf der große siegreiche Sturm auf das türkische Lager erfolgte. Als der Corps-Commandant zur Besichtigung der eroberten Stellungen erschien, rief er den ihm zujubelnden Truppen, namentlich aber dem Infanterie-Regimente Nr. 8 (Breuner) zu: „Kinder, ich möchte Euch alle umarmen! Es lebe der Kaiser!“ Ueberhaupt waren Aller Augen in diesem Feldzuge auf die 20. Infanterie-Truppendivision gerichtet, welche die größten Schwierigkeiten bei dem Vormarsch und numerisch weitaus überlegene feindliche Kräfte vor sich hatte. Graf Szapáry zeigte sich dieser prekären Lage gewachsen. Nicht nur durch siegreiches Vordringen, auch auf einem Rückzugsmarsche bethätigt sich das Genie des Feldherrn. Unser Divisionär vollführte unter den denkbar schwierigsten Verhältnissen mit den ihm anvertrauten Truppen Märsche und Kämpfe, die denkwürdig bleiben in der österreichischen Kriegsgeschichte. Seine Verdienste wurden auch von Seiner Majestät dem Kaiser noch während des Feldzuges gewürdigt, indem er am 22. August das Commando über das dritte Armeecorps erhielt. Von früher her besaß er bereits das Militär-Verdienstkreuz mit der Kriegsdecoration, außerdem Ritter-, Commandeur- und Großkreuze von Preußen, Belgien, Frankreich, Schweden, Baiern, Sachsen, Sr. Heiligkeit dem Papste u. A.[BN 1] Graf Szapáry ist (seit 28. April 1862) mit Marie geborenen Gräfin Grünne (geb. 8. Juli 1835), Sternkreuzordens- und Palastdame Ihrer Majestät der Kaiserin, vermält, welcher Ehe zwei Söhne Karl (geb. 1864) und Friedrich (geb. 1869) und eine Tochter Ferdinandine (geb. 1867) entstammen.
Szapáry, Ladislaus Graf (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Pesth am 22. November 1831). Der jüngste Sohn des Grafen- Allgemeine Zeitung (Augsburg, Cotta, 4°.) 18. August 1878, Nr. 230: „Aus Oesterreich, 16. August“; – 22. August, Nr. 234; – 7. September, Nr. 230; – 11. September, Nr. 256; – 17. September, Nr. 260; – 26. September, Nr. 269. – Neue illustrirte Zeitung. Redigirt von Johannes Nordmann (Wien, Zamarski, kl. Fol.), Jahrgang 1878, Nr. 50. – Für alle Welt (Illustrirtes Blatt. 4°.) 1880, Nr. 8. – Thürheim (Andreas Graf), Die Reiter-Regimenter der k. k. österreichischen Armee (Wien 1862, Geitler, gr. 8°.) Bd. II: „Huszaren“ S. 186; Bd. III, S. 50.
- Porträt. Holzschnitt im vorgenannten Blatte „Für alle Welt“.
Berichtigungen und Nachträge
- ↑ Szapáry, Ladislaus Graf [S. 173 dieses Bandes] wurde mit ah. Handschreiben ddo. 2. Mai 1879 zum Ritter des Maria Theresien-Ordens ernannt. [Band 41, S. 300]