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BLKÖ:Stubenberg, die Herren und Grafen, Wappen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 40 (1880), ab Seite: 145. (Quelle)
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V. Wappen der Herren von Stubenberg. Das älteste Wappen der Stubenberg, welches sich auf einem an einer Urkunde von 1188 hangenden Siegel mit der Legende „Sig…m Ulrici de Stubenberch“ befindet, zeigt ein rechts aufspringendes Thier – Wolf oder Fuchs. Jedoch schon derselbe Ulrich änderte sein Wappen, denn 1215 ist im Siegelfelde statt des Thieres ein einfacher gestürzter Anker zu sehen. Der Ankerring unten ist aber noch leer, erst im vierzehnten Jahrhunderte wird der durch den Ring gezogene blonde Haarzopf der Ahnfrau, deren in den Sagen Erwähnung geschah, wahrgenommen. Später verliehen Herzog Albrecht der Weise von Oesterreich und seine Gemalin Johanna Erbgräfin von Pfirt mit dem Briefe ddo. Wien 4. Februar 1347 dem Ahnherrn der Wurmberger Linie, Ulrich (IV.) von Stubenberg (1321–1363), das Helmkleinod der Herrschaft Pfirt: „ein guldiner Posche“. Jedoch in keinem Wappen der Stubenberg erscheint dieser Boschen golden, sondern immer nur schwarz und weiß blasonnirt. Der römische König Wenzel verleiht mit dem Majestätsbriefe ddo. Prag 19. December 1410 Jacob von Stubenberg, von welchem die noch lebenden Geschlechtsangehörigen abstammen, eine goldene Krone auf dem Schilde des Wappens. In Folge der 1432 vollzogenen Vermälung Leutholds von Stubenberg mit Agnes, der Erbtochter von Pettau nahmen die dieser Verbindung entstammenden Abkömmlinge das Wappen der Wurmberg an, wodurch sich allmälig bis zum 17. Jahrhunderte ein modernes freiherrliches Wappen herausgebildet hat. Dasselbe besteht aus einem quadrirten Schild mit Herzschild. Der letztere zeigt in Roth einen weißen Anker mit drei silbernen Strichen (Ankerstein); der Hauptschild 1 und 4: in Schwarz einen gestürzten Anker, durch den Ring gezogen den blonden Haarzopf, als das Stammwappen; 2 und 3: in Gelb einen schwarzen Wurm, für Wurmberg, über dem Schilde drei offene Helme, die beiden äußeren gekrönt, auf dem mittleren ein gewundener roth-weißer Bund. Die Helmzierden sind rechts sechs Straußfedern, zur Hälfte schwarz, zur Hälfte weiß, links ein schwarzer Basilisk (Drache) mit weißen oder auch schwarzen Flügeln, in der Mitte über dem Bunde ein weißer Anker, oben geziert mit einer kleinen goldenen Krone, aus welcher sechs Federn, abwechselnd weiß und roth, hervorwallen. Die Helmdecken sind rechts schwarz-weiß, links schwarz-gelb, in der Mitte roth-weiß. Die noch lebenden Stubenberg der Kapfenberger Linie führen ihr Stammwappen in der ursprünglichen Einfachheit. Im schwarzen Schilde einen pfahlweise über sich gestürzten eisernen Anker, mit seinem Widerhaken, dem Querholze, und unten befindlichen Ringe, durch welchen ein geflochtener blonder Haarzopf gezogen ist. Der auf dem Schilde ruhende offene gekrönte Helm mit schwarz-silberner Decke trägt einen Busch von sechs Federn, drei rechte silberne und drei linke schwarze. Von den Varianten des Wappens, welche in Wappenbüchern, wie z. B. in jenem des Zacharias Bartsch aus dem Jahre 1567, und auf Siegeln von Urkunden, z. B. einer ddo. Salzburg 3. März 1247, aufbewahrt im Wiener k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv, vorkommen, sehen wir ganz ab und erwähnen nur noch zum Schlusse, daß das Wappen der Stubenberg, auf die Bitte Wolfgangs (XVI.) aus diesem Hause, mit dem Majestätsbriefe Kaiser Ferdinands II. ddo. Wien 30. November 1635 dem zur Herrschaft Frauenburg gehörigen Markte Unzmarkt in Obersteier in sein Wappen einverleibt wurde, und in Folge dessen steht im Marktwappen im rothen [146] Schilde auf einem Felsen ein gekrönter schwarzer Adler, welcher in seiner rechten Klaue den gestürzten silbernen Anker der Stubenberg hält.