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BLKÖ:Habsburg, Johanna Erbgräfin von Pfyrt

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 6 (1860), ab Seite: 287. (Quelle)
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119. Johanna Erbgräfin von Pfyrt, Gemalin Albrecht’s II. des Weisen von Oesterreich (geb. 1300, gest. 1351). Tochter Ulrich’s III. Grafen von Pfyrt und Johanna’s, gebornen Gräfin von Mümpelgart, vermälte sich bald nach ihres Vaters Tode (26. März 1324) mit Albrecht II. dem Weisen [s. Nr. 8], wodurch die Grafschaft Pfyrt an Oesterreich gelangte, da Graf Ulrich keine Söhne hinterließ und von dem Bischofe von Basel, Gerhardt, von dem der Graf die Grafschaft zu Lehen hatte, die Erlaubniß erwirkt hatte, sie an seine beiden Töchter vererben zu dürfen. Johanna’s Schwester Ursula wurde für ihren Antheil mit 8000 Mark Silber entschädigt. Johanna wird von den Chronisten als eine gelehrte Frau geschildert, die des Lateinischen kundig gewesen, und selbst ihre Angelegenheit bezüglich der Vererbung der Grafschaft an sie und ihre Schwester vor dem Papste in Avignon in lateinischer Sprache geführt habe. Ihre Ehe mit Albrecht währte 19 Jahre und sie gebar ihm vier Söhne und drei Töchter, u. z.: Rudolph IV.; Albrecht III. [s. d. Nr. 9]; Leopold III.; und Friedrich III. [s. d. Nr. 102]; Margaretha, zweimal vermält, zuerst mit Mainhard, Grafen von Tirol, dann mit Otto, Markgrafen von Brandenburg; Agnes (gest. 1356), Gemalin Heinrich’s II. Herzog in Jauer; und Katharina, Aebtissin bei St. Clara in Wien. Johanna ist unter allen Schwiegertöchtern des Kaisers Albrecht I. die einzige, welche das Habsburger Geschlecht fortgepflanzt und zwar bis auf Kaiser Maximilian I., also durch anderthalb hundert Jahre; und nach ihr war es wieder eine Johanna, die Tochter Ferdinand’s des Katholischen [s. die folgende], welche durch ihre Heirath mit [288] Philipp, dem Sohne Maximilian’s I., nicht nur die spanischen Länder an das Haus Oesterreich gebracht, sondern auch den Mannsstamm des Hauses Habsburg durch dritthalbhundert Jahre erhielt (1740), worauf dann durch Maria Theresiens Heirath mit Franz I. Stephan das Haus Habsburg-Lothringen anhebt.

Fugger, Spiegel der Ehren des Erzhauses Oesterreich (Nürnberg 1668, kl. Fol.) S. 294, 321, 331.