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BLKÖ:Sternberg, Günther Philipp

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 38 (1879), ab Seite: 274. (Quelle)
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14. Günther Philipp (geb. 12. September 1835), von der schlesischen Linie und ein Sohn des Grafen Hermann aus dessen Ehe mit Antonia Gräfin Dönhoff. Im Jahre 1867 ging durch die Journale die Nachricht, daß am 11. Februar g. J. Günther Graf von Sternberg in Salzburg in den seraphischen Orden des h. Franciscus eingetreten sei und als Clerikernoviz das h. Ordenskleid unter dem Namen Fr. Johannes Ev. empfangen habe. Der Graf Günther hatte damals, als er Mönch wurde, schon eine Vergangenheit hinter sich. Er war nämlich nach beendeten Gymnasialstudien in die Dienste bei der k. k. Marine, bei welcher damals Erzherzog Ferdinand Max Ober-Commandant war, eingetreten und hatte später viele Reisen durch Europa, Asien, Afrika und Amerika gemacht. Er war in Rom gewesen und hatte zweimal die geheiligten Stätten von Palästina besucht. Seine Geburt, seine Vermögensverhältnisse – wir citiren nur, was die Blätter in jener Zeit berichteten – seine Bildung (er spricht u. a. mehrere Sprachen, darunter auch arabisch) sicherten ihm eine in den Augen der Welt beneidenswerthe Existenz und öffneten ihm verlockende Aussichten in die Zukunft. Alles dies aber war nicht im Stande, ihn an die Welt zu fesseln, welcher für immer zu entsagen er sich schon in frühester Jugend entschlossen hatte. So berichtete im Jahre 1867 das Salzburger Kirchenblatt und ihm nach die übrigen Journale der Monarchie. Wir ergänzen nun die obige emphatische Notiz mit der nachfolgenden dem „Gothischen genealogischen Taschenbuch der gräflichen Häuser“ entnommenen Mittheilung: daß Graf Günther Philipp (geb 12. September 1835), vormals Carabinier in päpstlichen Diensten, am 12. August 1872 zu Fügen im Zillerthale in Tirol mit Anna geborenen Rainer sich vermält habe. Anna ist allem Anscheine nach eine Tochter oder doch nahe Verwandte Ludwig Rainer’s, des Hauptes der berühmten Zillerthaler Sängerfamilie [Band XXIV, Seite 281]. –