Zum Inhalt springen

BLKÖ:Starhemberg, Franz Ottokar

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Starhemberg, Georg
Band: 37 (1878), ab Seite: 176. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Franz Ottokar von Starhemberg in der Wikipedia
Franz Ottokar von Starhemberg in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Starhemberg, Franz Ottokar|37|176|}}

20. Franz Ottokar Graf (geb. 9. Mai 1662, gest. 21. October 1699), vom Zweige Paul Jacobs der Rüdiger’schen Hauptlinie. Ein Sohn Conrad Balthasars aus dessen zweiter Ehe mit Katharina Franziska Gräfin Cavriani und Halbbruder des Helden Ernst Rüdiger. Graf Franz Ottokar widmete sich der diplomatischen Laufbahn, wurde kaiserlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am königlich schwedischen Hofe, wirklicher geheimer Rath und Herr des großen Majorates, das nach seinem im Alter von erst 37 Jahren erfolgten Ableben an seinen Bruder Ernst Rüdiger fiel. Durch seine diplomatische Stellung an einem nordischen Hofe führte ihn sein Eifer für die katholische Religion zur Verwirklichung der heute noch bestehenden sogenannten „nordischen Stiftung“. Er erbat sich nämlich vom Papst Innocenz XII. die Erlaubniß zur Errichtung eines Collegiums zu Rom, dessen Bestimmung die Erziehung nordischer Jünglinge im katholischen Glauben war, und die sich in der Folge dem geistlichen Stande widmen wollten. So kamen schon im Jahre 1698, von dem Gesandtschafts-Caplan Pater Martin Gotseer S. J., der den Grafen in seiner Idee thätigst förderte, entsendet, sechs nordische Jünglinge nach Rom, von denen fünf daselbst den theologischen Doctorgrad erwarben, dann aber nach Linz in Oberösterreich gingen, wo wieder Graf Franz Ottokar theils aus eigenen ansehnlichen Mitteln und theils aus Sammlungen das nordische Seminar gegründet hatte. Die Verwirklichung seiner Stiftung sollte Graf Franz Ottokar nicht mehr erleben, aber sein Sohn Conrad Sigismund Anton führte dieselbe ihrer Vollendung zu, indessen sein Oheim Gundakar Thomas eine ansehnliche Vermehrung des Stiftungscapitals erwirkte, da Kaiser Joseph I. und Karl VI. jeder 20.000 fl. derselben anwiesen. Graf Franz Ottokar starb zu Stockholm, von wo seine Leiche in die Familiengruft nach Eferding überführt wurde. Er war mit Maria Cäcilia Gräfin Rindsmaul (geb. 2. Juli 1669, gest. 17. August 1737) vermält, und stammen aus dieser Ehe vier Söhne, zwei Töchter. Von den Söhnen pflanzte Conrad Sigismund Anton diesen Zweig fort. Seine Gemalin überlebte ihn um 38 Jahre. –