BLKÖ:Starhemberg, Bartholomäus (I.)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 37 (1878), ab Seite: 165. (Quelle) | |||
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Johannes (IV.) aus dessen dritter Ehe mit Agnes Elisabeth von Hohenberg. Im Jahre 1482 ernannte ihn Kaiser Friedrich III. (IV.) zum Rathe, und 1486 ertheilte ihm König Max anläßlich seiner Krönung zum römischen König in Aachen den Ritterschlag. Als Mathias Corvinus im Jahre 1485 von Haimburg aus Wien bedrohte und die Noth in Wien schon sehr hoch gestiegen war, gelang es doch dem vereinten Wirken der Herren von Lamberg, Zinzendorf und Bartholomäus von Starhemberg, die Uebergabe der Stadt noch längere Zeit hintanzuhalten, die freilich schließlich am 1. Juli 1485 die Thore öffnete und den König Mathias einziehen ließ. Im J. 1490 wurde Bartholomäus zum kaiserlichen Feldhauptmann in dem damaligen, gegen Mathias Corvinus in Melk aufgestellten Lager ernannt. Bei der Leichenfeier des Kaisers Friedrich zu Wien, 1493, trug Bartholomäus den Helm wegen des Landes ob der Enns. Im Jahre 1507 ernannte Kaiser Maximilian I. Bartholomäus zum Regenten der niederösterreichischen Lande. Als nach des Kaisers Max Tode die Stände des Landes ob der Enns, welche die Verwaltung des Landes unter sich hatten, zu diesem Zwecke eine eigene Landesordnung entwarfen, befand sich auch Bartholomäus unter den Unterzeichnern derselben. Darauf wurde er als Gesandter zu Kaiser Karl V und dem Infanten Prinzen Ferdinand nach Spanien geschickt. Im Jahre 1526. als das Verordneten-Collegium bei den oberösterreichischen Ständen eingeführt wurde, wurde Bartholomäus erster Verordneter des Herrenstandes Im Jahre 1505 übernahm Bartholomäus in Gemeinschaft mit seinen Brüdern Ludwig und Gregor auf kaiserlichen Befehl den Bau der Hofstatt zu Linz an der Stadtmauer unter dem Schloß, vormals das Pichsenhaus genannt. Dafür versprachen [166] Seine Majestät jeder ihrer Hausfrauen einen sammtenen Rock zu verehren. Im Jahre 1502 errichtete Bartholomäus mit den beiden vorgenannten Brüdern Ludwig und Gregor eine Erbsvereinigung. Im Jahre 1493 vermälte sich Bartholomäus mit Magdalena von Losenstein, welche ihm zwei Söhne und fünf Töchter – alle aus der Stammtafel ersichtlich – gebar. Als Bartholomäus im J. 1523 seine Gattin Magdalena durch den Tod verlor, richtete Luther an ihn ein eigenes Trostschreiben [Luther’s Schriften, 2. Auflage, 2. Theil, S. 459], worin er ihn ermahnt, für die Seele der Verstorbenen ja keine Gottesdienste, Vigilien, Seelenmessen und tägliche Gebete halten zu lassen. Bartholomäus, der 1531 im Alter von 72 Jahren starb, liegt an seiner Gattin Seite zu Helmonsoedt im sogenannten Haselgraben in Oberösterreich, wo die Familiengruft der Starhemberge sich befindet, beigesetzt. Nach Schwerdling (siehe unter den Quellen) wäre Bartholomäus ein Sohn von Johannes (IV.) zweiter Gattin, welche er Agnes Elisabeth von Hohenberg nennt. Der Name ist richtig, nur ist Agnes Elisabeth nicht die zweite, sondern die dritte Gattin Johannes’. Mit der zweiten, Elisabeth, einer geborenen von Puchheim, hatte Johannes keine Kinder. –
2. Bartholomäus (I.) (geb. 1460, gest. 19. April 1531). Ein Sohn des