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BLKÖ:Soldatich, auch Szoldatics, Franz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Solera, Antonio
Band: 35 (1877), ab Seite: 246. (Quelle)
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Soldatich, auch Szoldatics, Franz (Historienmaler, geb. zu Weszprim in Ungarn im Jahre 1823), Sohn eines Fleischhauers in Weszprim. Bei seinem ausgesprochenen Talente für die Kunst trat er im Juni 1840, damals 17 Jahre alt, in die k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien ein, ging später zur weiteren Ausbildung nach Rom, wo er ein Schüler Overbeck’s wurde. Von seinen Arbeiten ist verhältnißmäßig nur wenig bekannt, da dieselben selten in Ausstellungen vorkommen und meist von der Staffelei weg direct an ihren Bestimmungsort wandern. Anzuführen sind von einigen größeren Compositionen im Pesther National-Museum: eine „Pannonia“; – „König Stephan von Räubern überfallen“; – dann eine gelungene Copie von Raphael’s „Disputa“; – eine „Madonna mit dem Kinde“ (250 fl.), in der August-Ausstellung 1852 des österreichischen Kunstvereins; – eine „Madonna mit dem Kinde und Johannes der Täufer“; – ein „Heiliger Georg“, die letztgenannten zwei in der Wiener Weltausstellung 1873. Kertbeny nennt S. in seinem unten angeführten „Ungarns Männer der Zeit“ einen „classisch gebildeten Künstler, wenn auch kein entschiedenes Genie“. Seine „Madonna mit dem Kinde und dem h. Johannes“ auf der Wiener Weltausstellung zog die Aufmerksamkeit der Kenner auf sich, durch die Innigkeit der Empfindung, die aus dem Bilde sprach und durch die eben so schlichte und doch lebensvolle Behandlung. Es ist bekannt, daß Cardinal Rauscher für das erzbischöfliche Palais in Wien eine Sammlung von Gemälden, u. z. zunächst Copien Raphael’scher Gemälde in der Größe der Originale, anzulegen begonnen hatte. Unter den mit der Ausführung von Bildern für diese Sammlung betrauten Künstlern befand sich auch Soldatich.

Kertbeny, Ungarns Männer der Zeit. Biographien und Charakteristiken hervorragender Persönlichkeiten (Prag 1862, Steinhaußen, 12°.) S. 132.