BLKÖ:Schedel, Martin
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 29 (1875), ab Seite: 147. (Quelle) | |||
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[148] Künstler-Lexikon, Schedl und Schedle geschrieben. Dlabacz und Nagler führen ihn Ersterer (Bd. III, Sp. 35), Letzterer (Bd. XV, S. 156), unter Schedel, und Ersterer wieder (Bd. III, Sp. 58), wie auch Letzterer (Bd. XV, S. 421) unter Schoedle auf. Seine richtige Schreibweise bin ich außer Stande, festzustellen. Im Tirolischen Künstler-Lexikon heißt es, daß der Künstler auf einem Blatte, welches den heiligen Johannes, nach Piazetta gestochen, darstellt, sich: Martinus Schedl Tirolensis sculp. Venetiis gezeichnet habe. Schedel war ein Schüler des Prager Kupferstechers A. Pirkhart oder, wie er auch geschrieben erscheint, Birkhart, bei dem er mehrere Jahre gearbeitet hat. Von Prag begab sich S. nach Venedig, wo er bei seinem Landsmann Joseph Wagner (geb. 1706 zu Thalendorf am Bodensee, gest. zu Venedig 1780), einem berühmten Kupferstecher seiner Zeit, einem Schüler Amiconi’s und des Pariser Meisters Laurent Cars, sich vervollkommnete. In der Folge besuchte S. auch Rom. Genaueres ist über seine Lebensverhältnisse nicht bekannt, und obwohl es von seinen Stichen heißt, daß dieselben, welche er sowohl in Deutschland, als in Italien verfertigt habe, allgemeinen Beifall fanden, sind außer dem schon erwähnten Johannes nur noch ein paar Blätter bekannt: ein „Bildniss der Erzherzogin, nachmaligen Kaiserin Maria Theresia“. im Jahre 1738 radirt in Folio, und eine „Maria mit dem schlafenden Kinde unter einer Arcade“. nach A. Correggio, Halbfigur, ebenfalls 1738 in gr. Folio. Nagler nennt dieses Blatt selten; aber auch andere Blätter dieses Meisters mögen nicht häufig sein, da nicht einmal Andreas Andresen in seinem „Handbuche der Kupferstichsammler“ (Leipzig 1873, T. O. Weigel), in welchem er denn doch nicht fehlen sollte, seiner gedenkt.
Schedel, Martin (Kupferstecher, geb. zu Thonheim in Tirol im Jahre 1677, gest. im Jahre 1748). Erscheint auch Schödle und, wie im Tiroler- Tirolisches Künstler-Lexikon oder kurze Lebensbeschreibung jener Künstler, welche geborne Tiroler waren u. s. w. (Innsbruck 1830, Felic. Rauch, 8°.) S. 219. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für das gebildete Publicum (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Zweite Abtheilg. Bd. VII, S. 543, Nr. 3.