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BLKÖ:Sanquirico, Alessandro

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Santa
Band: 28 (1874), ab Seite: 196. (Quelle)
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Sanquirico, Alessandro (Decorationsmaler, geb. zu Bosco bei Alessandria um das Jahr 1780, Todesjahr unbekannt). Ein Künstler, dessen Ruf aus der Zeit der österreichischen Aera in Mailand stammt. Aus einer alten und angesehenen Familie, widmete er sich mit ausgesprochener Liebe der Kunst, deren Studium er auch mit allem Eifer betrieb. [197] Vornehmlich war es die Architectur, die ihn anzog, und um ihre Meisterwerke an der Quelle kennen zu lernen, begab er sich nach Rom, wo er die alten und neuen Denkmäler der Baukunst mit allem Eifer studirte. Was in dieses Gebiet einschlug, wurde Gegenstand seiner eindringlichsten Studien und so eignete er sich auch eine genaue Kenntniß des griechischen, romanischen, maurischen und gothischen Styls an. So mit den erforderlichen Kenntnissen ausgerüstet, widmete er sich der Decorationsmalerei und wurde in diesem Fache an dem Theater de la Scala in Mailand angestellt, wo seine ausgezeichneten Leistungen allgemeine Bewunderung erregten. Dieselben verschafften ihm nicht nur in der lombardischen Hauptstadt, wo er mit den darstellenden Künstlern gewöhnlich auch seine Triumphe als Maler feierte, sondern auch in anderen Städten seines Vaterlandes die ehrenvollsten Anerkennungen; die bedeutendsten Kunstakademien Italiens nahmen ihn in den Schooß ihrer Mitglieder auf, eine Auszeichnung, welche ihm auch von Seite der Wiener k. k. Akademie der bildenden Künste zu Theil wurde. Um seine decorativen Entwürfe und Zeichnungen auch weiteren Kreisen zugänglich zu machen, begann er im Jahre 1818 die Herausgabe eines größeren Werkes, welches die von ihm ausgeführten Theaterdecorationen, in Umrissen radirt, sorgfältig ausgetuscht und colorirt, enthält und im Jahre 1829 in 62 Blättern unter dem Titel: „Raccoltà di varie decorazioni sceniche inventate e depinte dal pittore A. Sanquirico per Teatro della Scala“ in einem Bande vorlag, aber nicht in den Handel gekommen ist. Ein zweites, gleichfalls nicht für den Handel bestimmtes Werk enthält die von ihm für die Oper: „Pompeji’s letzter Tag“ ausgeführten Decorationen unter dem Titel: „Scene eseguite per melodrama serio: l’ultimo giorno di Pompeji“ (Milano 1829). Die ältere Kunstkritik rühmt an S.’s Arbeiten den feinen Geschmack, die Mannigfaltigkeit der Erfindung, das prächtige, dabei naturwahre Colorit, die magischen Lichteffecte, die er zu erzielen verstand, und die Meisterschaft der Perspective. Die neuere Kritik hingegen wirft ihm mechanische Unwahrscheinlichkeiten – die doch wohl zunächst auf Rechnung des Librettisten kommen dürften – und nicht immer glückliche Zusammenstellung der Farben vor.

Dì Giorgi (G. A.), Notizie dei celebri pittori e de’ altri artisti Alessandrini (Alessandria 1836, 8°.). – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1860, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. III, S. 410.