BLKÖ:Salis, Karl Ulysses von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 28 (1874), ab Seite: 113. (Quelle) | |||
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Bahrdt die oberste Leitung derselben, bei ihrer Auflösung im Jahre 1777 einen großen Theil seines Vermögens einbüßend. Die politischen Gegner seines Vaterlandes, das er, um ihren Anfeindungen aus dem Wege zu gehen, bereits 1790 verlassen hatte, ruhten auch nach seiner freiwilligen Verbannung noch nicht und trieben es so wert, daß die Staatsbehörde öffentlich seine Verbannung aus der Schweiz, seine Aechtung und die Einziehung des Restes seines Vermögens über ihn verhängte. Salis hatte indessen mit seinem 97jährigen Vater Johann Gubert Rudolph (geb. 1696, gest. 1795) zuerst Zuflucht in Tirol gesucht, sich aber dann nach Wien zurückgezogen, wo er bis zu seinem Ableben verblieb. [114] Karl Ulysses von Salis war ein sehr fruchtbarer Schriftsteller und die Titel seiner Schriften sind: „Rede in den Verhandlungen der helvetischen Gesellschaft in Schinznach“ (ebd. 1774, 8°.); – „Briefe an Väter und Kinderfreunde“ (o. O. 1775, 8°); – „Jupiter und Schinznach“ (o. O. 1777, 8°.); – „Beiträge zur naturgeschichtlichen und ökonomischen Kenntniß des Königreichs beider Sicilien“, 2 Bde. (Zürch 1790, 8°., mit K. K.); – „Fragmente der Staatsgeschichte des Thales Veltlin und der Grafschaft Clefen und Worms“, 4 Theile (ebd. 1792 u. 1793, 8°.); – „Fragmenti del istoria politica e diplomatica della Valtellina e contadi di Chiavenna e Bormio“, 3 vol. (ebd. 1793, 8°.), allem Anscheine nach eine Uebersetzung des vorgenannten Werkes; – „Reisen in verschiedenen Provinzen der Königreiche Neapel und Sicilien“, 1. Bd. (Zürch 1793, gr. 8°. mit K. K.); – „Statistisch-historisches Archiv für Bündten“, 3 Bde. (1799, 8°.); – „Journal für Bündten, dessen Topographie, Naturgeschichte und Oekonomie betreffend“, I. Bd. (6 Hefte) (1799, 8°.); – „Bilder-Gallerie der Heimwehe-Kranken“, 3 Bdchn. (Zürch 1799 bis 1804, erstes Bändchen in 2. Aufl. 1804, in 3. Aufl. 1821, 8°.); – „Denkmal der kindlichen Ehrfurcht und Liebe, errichtet ... von seinen verwaisten Töchtern“ (Zürch 1801, 8°.); – „Streifereien durch Iren französischen Jura während der Jahre 1799 und 1800“, 2 Theile (Winterthur 1805, gr. 8°.). Ferner übersetzte S. die „Briefe zweier ausländischer Mineralogen über den Basalt“ (Zürch 1792, 8°.) aus dem Italienischen; Amoretti’s physikalisch-chemische Untersuchung über die Rabdomantie oder animalische Elektrometrie“ (Berlin 1810. mit 5 K. K., gr. 8°.), welche J. W. Ritter mit Anmerkungen herausgab, und besorgte in Gemeinschaft mit J. R. Steinmüller die Herausgabe der ersten vier Bände der Zeitschrift „Alpina“ (Winterthur 1806–1808, gr. 8°.), welche der genaueren Kenntniß der Alpen gewidmet war und später von Steinmüller allein fortgesetzt wurde. Nach Salis’ in Wien erfolgtem Tode erschienen seine „Hinterlassenen Schriften“, 2 Bdchn. (Winterthur 1803 u. 1804, 8°.), welche auch unter dem Titel: „Der eidgenössische Bund der Bewohner der Gebirge an den drei Quellen des Rheins“ ausgegeben wurden. –
3. Karl Ulysses von Salis (geb. zu Marschlins im Schweizer Canton Graubündten 25. August 1728, gest. im Exil zu Wien 6. October 1800), ein gewiegter Staatsmann, der verschiedene Aemter und Würden in seinem Vaterlande bekleidet und seit 1758 die Stelle eines französischen Geschäftsträgers in Graubündten versehen hat. Im Jahre 1771 übernahm er eine Erziehungsanstalt zu Haldenstein, verpflanzte dieselbe nach Marschlins und übergab dann Dr.