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BLKÖ:Pusch, Sigismund

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 24 (1872), ab Seite: 105. (Quelle)
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Pusch, Sigismund (gelehrter Jesuit, geb. zu Gratz 16. August 1669, gest. [106] ebenda 29. Juli 1735). Trat, 17 Jahre alt, in den Orden der Gesellschaft Jesu, legte die Ordensgelübde ab, erlangte die philosophische und theologische Doctorwürde und trug dann, durch mehrere Jahre im Lehramte thätig, zu Wien und Gratz vorerst Mathematik und Philosophie, dann die h. Schrift und Dogmatik vor. Zuletzt bekleidete er durch 14 Jahre die Kanzlerstelle an der Gratzer Hochschule. P. war als theologischer, mathematischer und historischer Schriftsteller vielfach thätig, und als letzterer hat er sich namentlich durch seine Forschungen über Steiermark verdient gemacht. Die Titel seiner Werke sind in chronologischer Folge: „Nummi triumphales Leopoldi, Josephi Caroli Imp. etc. recenter editi descripti“ (Viennae 1705, L. Voigt, 12°., cum fig.); – „Primus Imperii Romani annus Aug. Caesaris Josephi I. fracto calamo adumbratus 10 titulis per elogia“ (ibid. 1706, Schlegel, 8°.); – „Problema gnomonico-geographicum quomodo horologio solari astronomico orbis terraquei regiones describendae sint ut index ostendat, quota per reliquas mundi plagas sit hora diei“ (Graecii 1707, Widman, 4°.); – „Horographia lunaris“ (Viennae 1708, Voigt, 4°.); – „Theologia speculativa“, Tom. VIII (Graecii et Aug. Vindeb. 1715–1736, 8°.)„Chronologia sacra Ducatus Styriae“, Tom. III (Graecii 1715–1720, 8°.); – dann gab er selbst des Joh. Gisbert S. J.: „Dissertationes theologicae“ im Jahre 1712 heraus. Aus seinem Nachlasse erschien nach seinem Tode, von Karl Grafen Althann unter des Jesuiten Frölich Anleitung herausgegeben: „Diplomatarium Garstense emendatum, auctum, illustratum ex Collectaniis msc. R. P. Sigismundi Busch et ex aliis monumentis“ (Viennae 1754, Trattner, 4°.) und von Frölich selbst herausgegeben: „Diplomataria sacra ducatus Styriae. Collegit R. P. Sig. Pusch“ (ibid. 1756). Auch hat Frölich bei seinen eigenen geschichtlichen Arbeiten Pusch’ reiche Sammlungen benützt.

Steiermärkische Zeitschrift. Redigirt von Dr. G. F. Schreiner, Dr. Albert von Muchar, C. G. Ritter von Leitner, A. Schrötter (Grätz 1847, Damian u. Sorge, 8°.) Neue Folge. VI. Jahrg. (1841), Heft 2, S. 80 [nach dieser gest. 19. Juli 1735]. – Stoeger (Joh. N.), Scriptores Provinciae Austriacae Societ. Jesu (Viennae 1855, Lex. 8°.) p. 285. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, J. Ambr. Barth, gr. 8°.) Bd. II, S. 544. –