BLKÖ:Pellegrini, Angelo
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Pellegrini, Karl Clemens Graf |
Nächster>>>
Pellegrini, Ferdinand de | ||
Band: 21 (1870), ab Seite: 442. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Angelo Pellegrini in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Noch sind folgende Personen dieses Namens bemerkenswerth:
1. Angelo Pellegrini (Tonsetzer, geb. zu Como im Jahre 1804, gest. ebenda 6. März 1855). Von früher Jugend Talent für die Musik zeigend, bildete er sich in der Kunst allmälig aus, trat dann bei der Stadtcapelle als Musikant ein und wurde später ihr Capellmeister. In der Folge übte er sich im Clavier- und Orgelspiel, und begab sich, da er große Fortschritte machte, zur vollkommenen Ausbildung nach Mailand, wo er bei dem Professor des k. k. Conservatoriums Vincenz Federici Unterricht in der Harmonie- und Compositionslehre nahm. Nun verlegte er sich selbst auf die Composition. schrieb für das Theater die Oper „Etelinda“ 1831; später eine zweite, „Die Witwe von Bengalen", 1831, und zuletzt. 1841, die dritte, „Der Schweizer Deserteur“. In seinem Nachlasse befanden sich noch Fragmente einer vierten. „Ferdinand Cortez" betitelten Oper. Die zur Aufführung gebrachten Opern gefielen auch und wurden mehrere Male gegeben, einzelne Stücke aus denselben wurden sogar im Stiche vervielfältigt, aber es fehlte ihm an einem Mäcen, der sich seines Talentes in entsprechender Weise angenommen hätte, auch wurden seine Werke auf einer untergeordneten Provinzbühne gegeben und drangen somit zu wenig in die Oeffentlichkeit, und so verließ P., um Mittel für seinen Lebensunterhalt zu finden, das Feld der theatralischen Composition, sich nunmehr ausschließlich dem Unterrichte in der Musik zuwendend. womit er sein Dasein fristete. Nur die wenige Muße, die ihm blieb, widmete er der Composition und so schrieb er außer einigen Phantasien, Sonaten und kleineren Stücken eine größere Cantate für den Charfreitag und einige Compositionen für die Flöte und das Pianoforte, in welchen sich ein unbestreitbares tüchtiges Talent beurkundet. Indessen hatte das beschwerliche Unterrichtertheilen seine ohnehin schwache Gesundheit allmälig so angegriffen, daß er nach längerem Leiden im vollen Mannesalter von 51 Jahren starb. Einer der vorzüglichsten Schüler Pellegrini’s war der im Alter von 30 Jahren hingeraffte Componist Domenico Bella, und ein Freund Pellegrini’s, F. Bianchi, verherrlichte den Meister in einer Dichtung, die unter dem Titel: „La musica sacra. Carme ad Angelo Pellegrini“ (Como 1830, Fratelli Ostinalli) im Drucke erschien. [Corriere del Lario (in Como erscheinendes politisches Blatt, Fol.) 1855, Nr. 12, S. 43: „Necrologia“] –