BLKÖ:Federici, Vincenz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 4 (1858), ab Seite: 157. (Quelle) | |||
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Haydn’s Simphonien gehört, verlegte er sich sehr ernstlich auf das Studium der Composition. Er ging nun auf einige Zeit nach Italien, nahm Unterricht bei Franz Bianchi (s. d. I. Bd. S. 372) und begann selbst Opern zu schreiben, und zwar seine erste „L’Olimpiade“ (1790 für Turin) [doch führt ihn bereits der Mailänder Theater-Almanach vom Jahre 1785 als Opern- Compositeur auf]; – dann „Il Demofoonte“; – „La Zenobia“; – „La Nitteti“; – „La Didone“ (für London). Im J. 1802 verließ er London, um in Italien seinen bleibenden Aufenthalt zu nehmen; nun schrieb er die Opern: „Castor e Polluce“ (1803 für Mailand); – „Il giudizio di Numa“; – „Oreste in Tauride“ (1804); – „La Sofonisba“ (1805 für Turin); – „Idomeneo“ (1806 für Mailand); – „La conquista delle Indie“ (für Turin) und „Ifigenia in Aulide“ (1809 für Mailand). Bei der 1809 erfolgten Errichtung eines Conservatoriums der Musik in Mailand wurde F. zum Professor des Contrapuncts ernannt, welche Stelle er bis 1826 bekleidete; in diesem Jahre aber, nach dem Tode Ambrosio Minoja’s, wurde er dessen Nachfolger als Censore des Conservatoriums, d. i. oberster Leiter des Institutes, der zugleich Composition, Rhetorik und Aesthetik vortrug. Aber schon im folgenden Jahre starb er, 63 Jahre alt. Die berühmte Musikhandlung Ricordi in Mailand besitzt die Original-Partituren der Opern: „Idomeneo“, „Oreste in Tauride“ und der Cantate „Teseo“.
Federici, Vincenz (Musiker, geb. zu Pesaro 1764, gest. zu Mailand 26. Sept. 1827). Sollte die Rechte studiren. Im Alter von 13 Jahren erhielt er Clavier-Unterricht und als er 1780 – 16 Jahre alt – seinen Vater verlor, erfüllte er sein Sehnen die Welt zu sehen und schiffte sich in Livorno ein, erst nach England und dann nach Amerika segelnd. Von dort kehrte er nach London zurück und trieb Musik, in welcher er Unterricht ertheilte und sich nebenbei in der Composition versuchte. Seine erste Composition „6 Sonates pour le Clavecin av. accomp.“ verschaffte ihm eine Stelle im Orchester der Londoner italienischen Oper, wo ihm nun Gelegenheit ward, viele und darunter gute Musik zu hören. Nachdem er- Ersch (J. S.) u. Gruber (J. G.), Allgem. Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 42. Thl. S. 223. – Gerber (Ernst Ludwig), Neues histor.-biogr. Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, gr. 8°.) II. Bd. Sp. 98. – Catalogo delle opere pubblicate dall’ I. R. Stabilimento naz. priv. di Tito di Gio. Ricordi (Mailand 1855, Lex. 8°.) I. Bd. S. 100, 703, 720, 741, 744, 747.