BLKÖ:Oppelt, Anton Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 21 (1870), ab Seite: 74. (Quelle) | |||
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C. Weinrich eingeführten Manipulation“. Mit einer lith. Tafel (Prag 1834, Haase Söhne, gr. 8°.). Oppelt, ein Zeitgenoß des Barons Riese-Stallburg des Aelteren, der unter Oesterreichs Industriellen eine so hervorragende Rolle einnimmt, regte auch in Gemeinschaft mit ihm bei der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaft in Prag manches für die Landwirthschaft Gemeinnützige an, unter andern die bis dahin unbeachtet gebliebene Ausnützung der Abfälle in der Hauptstadt. In Folge dessen wurde von L. W. Hoffmann bei Prag die erste Poudrette-Düngerfabrik in Oesterreich errichtet. Auch in der Fachliteratur, insbesondere aber als wirkendes und Ausschußmitglied der k. k. patr.-ökon. Gesellschaft war O. seit dem J. 1826 thätig. Im Jahre 1848 berief ihn das Vertrauen der Gesellschaft zu ihrem ersten Vicepräsidenten. „Dem Vaterlande nutzbringend, war die Mittagshöhe seines männlich thätigen Wirkens“, so ruft ihm der Nekrolog zu, nachdem O. im Alter von 75 Jahren einem längeren Leiden erlag.
Oppelt, Anton Johann (Landwirth, geb. zu Hlubosch 20. Februar 1789, gest. 23. December 1864). Oppelt’s Vater war fürstlich Colloredo’scher Oberamtmann, der Sohn trat schon im Jahre 1802, damals 13 Jahre alt, nach dürftiger Schulbildung als Kanzleipraktikant in landwirthschaftliche Dienste und wurde im Jahre 1808 Revident und Secretär des fürstlich Paar’schen Wirthschaftsrathes. Die Errichtung der allgemeinen Landwehr, die in jene Zeit fiel, hatte O.’s Eintritt in dieselbe zur Folge. Aus derselben trat er in die active Armee, welche er, als ihm der Pariser Frieden vom Jahre 1814 jede Aussicht auf Beförderung versperrte, wieder verließ. Aller Hilfsmittel bar, sich selbst überlassen, betrat er von Neuem seine frühere Laufbahn und erhielt zuerst eine kleine Anstellung bei Baron Hochberg. Zu gleicher Zeit war er darauf bedacht, sein bisheriges lückenhaftes Wissen in der Oekonomie durch beharrliche Studien zu ergänzen. Schon im Jahre 1816 übernahm O. einen Theil der fürstlich Auersperg’schen Administrationsgeschäfte in Böhmen und Oberösterreich als Wirthschaftsrath und Kanzleidirector, und in steter Verbindung mit dem strebsamen Baron Hochberg, trat O. bald durch energisches Streben und Wirken in den Vordergrund. Die Bedeutung der Steinkohlen- und Mineralien-Industrie für Böhmen mit Scharfblick erfassend, wurde er bald einer der eifrigsten Beförderer derselben zu einer Zeit, da sie noch in der Kindheit lag; ebenso war er ein muthiger Vorkämpfer für die Verwirklichung des zur Hebung der industriellen und commerziellen Interessen Böhmens so wichtigen Eisenbahnnetzes. Mehrere um diese Zeit in Gemeinschaft mit Baron Hochberg ausgeführte Unternehmungen steigerten in beträchtlicher Weise seinen Wohlstand. Als die Fabrikation des Rübenzuckers eine Frage des Tages wurde, beantwortete sie O., die Bedeutenheit dieser Unternehmungen ahnend, sofort durch Errichtung zweier Fabriken, einer auf dem Gute Swinař, der anderen in Schlan, welche letztere später an Baron Riese-Stallburg überging. Bei dieser Gelegenheit erschien folgende Schrift im Drucke: „Relation über die von dem Wirthschaftsrathe und Gutsbesitzer A. J. Oppelt zu Swinarz im Berauner Kreise im Jahre 1852 neu errichtete Rübenzucker-Fabrik, nebst genauer Beschreibung der in jenem Jahre dort bestandenen, von- Komers (A. E.), Jahrbuch für österreichische Landwirthe, VI. Jahrg. (1866), S. 340.