BLKÖ:Mazzuchelli, Johann Maria conte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 17 (1867), ab Seite: 217. (Quelle) | |||
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Alois Grafen M. In Jesuitenschulen gebildet, widmete er sich, durch Vermögen unabhängig, der Pflege der Literatur und Wissenschaften, und hatte zunächst die Absicht, eine Literaturgeschichte Italiens zu schreiben. Einige kleinere Arbeiten, die er nach dieser Richtung veröffentlichte, fanden günstige Aufnahme. Sein Hauptwerk führt den Titel: „Scrittori d’Italia, cioè notizie storielle e critiche intorno alla vita ed agli scritti de’ letterati italiani“; es sind zwei Theile in sechs Bänden, der erste in zweien, der zweite in vieren, in Folio, in den Jahren 1753 bis 1763 erschienen, welche aber zusammen nur [218] die Buchstaben A und B umfassen. Materialien und Vorarbeiten zu mehreren folgenden fanden sich wohl vor, doch hat ein vorschneller Tod die Fortsetzung dieses Werkes verhindert. Viele andere Werke, meist biographischen Inhalts, die sich in den unten angegebenen Quellen bibliographisch verzeichnet finden, sind entweder einzeln oder in der bekannten Raccolta Calogeriana abgedruckt. In seinem Hause stiftete M. einen besonderen Gelehrtenverein, dessen Mitgliedern er seine ungemein reiche Bibliothek und seine Sammlungen naturgeschichtlicher Objecte und der Denkmünzen zur Benützung freigab. Die wissenschaftlichen Vorträge dieses Vereins sind auch gesammelt in zwei Bänden unter dem Titel: „Dissertazioni storiche e scientifiche erudite recitate da diversi autori in Brescia nell’ adunanza letteraria del signor conte G. Mazzuchelli“ (Brescia 1765, 4°.) herausgegeben worden. Ueber seine reiche Münzen- und Medaillen-Sammlung verfaßte Peter Anton conte Gaetano ein Verzeichniß, welches noch bei M.’s Lebzeiten unter dem Titel: „Musaeum Mazzuchellianum etc.“ in zwei Bänden (Venedig 1761–1763, Fol.) veröffentlicht wurde. M. war Mitglied vieler gelehrten Gesellschaften Italiens, stand mit den Gelehrten seiner Zeit in lebhaftem brieflichen Verkehre, und in seinem Nachlasse befanden sich außer eilf Bänden seines gelehrten Briefwechsels acht Bände literarische Memoiren und sonstige wissenschaftliche Aufzeichnungen. Der Senat der Republik Venedig zeichnete den verdienstvollen Gelehrten durch eine zu seinem Gedächtnisse geprägte Denkmünze aus, welche auf der Aversseite M.’s Bildniß, auf der Reversseite im Hintergrunde die Stadt Venedig, vorne den ein Schwert schwingenden Löwen weist. [Rodella, Giovanni Battista), Vita, costumi e scritti del Conte G. M. Mazzuchelli (Brescia 1766, 8°.). (Rodella, Mitglied der gelehrten Gesellschaft Gli Agiati, gab diese Biographie M.’s unter dem Pseudonym Migrelio heraus.) – Fabroni, Vitae Italorum, tom. XIV. – Brognoli, Elogii dei Bresciani per dottrina accelenti del secolo XVIII (Brescia 1785). – Tipaldo (Emilio de), Biografìa degli Italiani illustri nelle scienze, lettere ed arti del secolo XVIII e de’ Contemporanei ecc. ecc. (Venezia 1834, tipogr. di Alvisopoli, gr. 8°.) Tomo IX.] –
3. Johann Maria conte Mazzuchelli (geb. zu Brescia 28. October 1707, gest. 19. November 1765), der bedeutendste Gelehrte der Familie M. und Großonkel des Feldzeugmeisters