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BLKÖ:Langer, Sebastian

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 115. (Quelle)
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Langer, Sebastian (Kupferstecher, geb. zu Troppau in Oesterreichisch-Schlesien im Jahre 1772, Todesjahr unbekannt). Sein Vater Johann Michael war Bürger zu Troppau und selbst Kupferstecher. Die Elemente der Kunst erlernte L. bei seinem Vater, dann bezog er die Kupferstechschule an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wo [116] er sich tüchtig für seine Kunst ausbildete. Bald fand er hinlängliche Beschäftigung, Buch- und Kunsthändler bestellten bei ihm Arbeiten, und die Zeit die ihm übrig blieb, verwendete er zu Unternehmungen auf eigene Rechnung. So stach er u. a.: „Die wahre Abbildung Christi“; – „Das Bild der h. Jungfrau Maria“; – eine Folge von hundert und sechs Blättern, Bildnisse der bekanntesten Heiligen vorstellend; – ferner eine Folge von fünfzehn Blättern: „Die hohen Festtage des Herrn und der heiligen Jungfrau“; die meisten Blätter zu Reilly’s „Biographien der berühmtesten Feldherren Oesterreichs“; ferner mehrere Titelkupfer zu den bei Leopold Grund’s Witwe erschienenen Werken von Tieck, Oehlenschläger u. A. Eine Reihe sehr schöner Blätter stach er für das Haas’sche Kupferwerk: „Die k. k. Bildergallerie im Belvedere“, nach Sigmund von Perger’s Zeichnungen; es sind folgende Blätter: „Die Rückkehr des verlorenen Sohnes“, von Battoni; – „Maria Reinigung“, von Fra Bartolomeo; – „Der H. Franziskus“, von A. Carracci; – „Der Charlatan“, von G. Dow; – „Der alte Jude“, von Hoogstraeten; – „Die Seidenhändlerin“, von Mieris; – „Der Zahnbrecher“, von Isaak von Ostade; – „Der Prophet Jesaias“, von Raphael; – „Die Wunder des heiligen Ignazius“, von Rubens; – „Die Zeitungsleser“, von Verhelst. Im Jahre 1836 lebte und arbeitete er noch in Wien. Langer’s Arbeiten – von den zunächst für den Lebensbedarf fabriksmäßig vollendeten Blättern muß abgesehen und nur auf jene Rücksicht genommen werden, welche er als Künstler arbeitete – beurkunden eine feste sichere Hand, die einen scharfen und reinen Stich führt; besonders gelingen ihm die Blätter nach niederländischen Meistern. Er bediente sich keines eigentlichen Monogramms, sondern schrieb seinen ganzen Namen aus. Auf einem Blatte mit vier in’s Quadrat gestellten Bildnissen von Schwendi, Auersperg, Ferenberger und Hohenembs stach er unter dem ersten La, unter dem zweiten ng, unter dem dritten er und unter dem vierten sc. Auf anderen Blättern, welche mehrere Bildnisse enthalten, stach er unter den Rand des einen Bildnisses seinen ganzen Namen. In dieser Hinsicht beobachtete er keine bestimmte Regel.

(Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik. Literatur und Kunst (Wien, 4°.) Jahrgang 1823, S. 452. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, Fleischmann, 8°.) Bd. VII, S. 292. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Friedr. Beck, gr. 8°.) S. 372. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Bd. XIX, 1. Abtheilg, S. 999, Nr. 3.