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BLKÖ:Langenbacher, Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 106. (Quelle)
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Langenbacher, Johann (Veterinär, geb. zu Rapoltendorf bei St. Pölten in Niederösterreich im Jahre 1775, gest. zu Wien im Jahre 1846). Der Sohn eines unbemittelten Schmiedemeisters, den der Vater für sein Gewerbe erzog. Im Jahre 1794 trat er als Schmiedgeselle in den thierärztlichen Lehrcursus, [107] wo sein Fleiß und Eifer ihn so förderten, daß er noch während des Curses als Fahnenschmied in den Militärstand aufgenommen und dem Professor der Zootomie als Assistent zugetheilt wurde. In dieser Eigenschaft blieb er bis zum Jahre 1805 bei dem Wiener Thierarzenei-Institute, kam dann in das Hauptquartier des Erzherzogs Karl als Obercurschmied in Verwendung, kehrte aber schon 1806 in das Institut zurück, wo er die vacante Stelle des Lehrschmiedes übernahm. Nach dem Tode des Professors Pessina wurde L. zu dessen Nachfolger im Lehramte und zum Professor für Hufbeschlag, Exterieur, Gestütskunde und Operationslehre ernannt. Im Jahre 1841 wurde er in den Ruhestand versetzt, in welchem er im Alter von 71 Jahren starb. Im Drucke hat L. herausgegeben: „Unterricht über das Beschläge und die Behandlung gesunder und kranker Hufe der Pferde“ (Wien 1811, 2. Auflage 1818, gr. 8°., mit 6 K. K.) – und eine „Abhandlung über die Lämmerseuche“. – Seine vier Söhne sind sämmtlich Thierärzte geworden: Eduard L. (geb. zu Wien 1808) ist seit 1843 Lehrer des Hufbeschlags in St. Petersburg und mehrere seiner Abhandlungen sind in Busse’s „Memorabilien“ abgedruckt;Ferdinand L. ist Militär-Thierarzt bei dem 9. Feldartillerie-Regimente;Benno ist Gestüts-Thierarzt – und Anton war früher Oberfeldarzt in Babolna und ist gegenwärtig Landes-Thierarzt in Niederösterreich. Im Jahre 1840 hat er anläßlich seiner Doctorgraduirung eine „Abhandlung über die von Thieren auf Menschen übertragenen Krankheiten“ durch den Druck veröffentlicht.

Biographisch-literarisches Lexikon der Thierärzte aller Zeiten und Länder, sowie der Naturforscher, Aerzte, Landwirthe, Stallmeister u. s. w., welche sich um die Thierheilkunde verdient gemacht haben. Gesammelt von G. W. Schrader, vervollständigt und herausgegeben von Med. Dr.Eduard Hering (Stuttgart 1863, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) S. 239.