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BLKÖ:Lang Edler von Hanstadt, Johann Nepomuk

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 93. (Quelle)
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8. Johann Nepomuk Lang Edler von Hanstadt (k. k. Bergrath, geb. zu Gmind (?) in Steiermark 5. November 1770, gest. 16. December 1842). Sein Vater war k. k. Hauptcassa-Verwalter [94] zu Schemnitz und wurde wegen 36jähriger Dienstleistung mit dem Prädicate von Hanstadt geadelt. Der Sohn trat, 16 Jahre alt, als Cadet in die kaiserliche Armee und diente gegen die Türken. In einem Gefechte bei Ujpalanka von einem türkischen Plänkler verwundet, fügte er sich nun dem Wunsche seiner um sein Leben besorgten Eltern, trat aus der kaiserlichen Armee und widmete sich sofort dem Bergwesen. 1786 wurde er freiwilliger Bergwerks-Praktikant und rückte stufenweise im Jahre 1796 zum Schemnitzer Markscheid-Adjuncten, 1798 zum wirklichen Markscheider vor, als welcher er seiner Tüchtigkeit wegen mit der Leitung des wichtigen Joseph II.-Erbstollens betraut wurde. Im Jahre 1803 kam er zum Lehrfache und trug zuerst über Markscheidekunde, 1806 über Forstmeßkunst, 1812 über Bergbaukunde vor. Im Juli 1812 wurde er k. k. Bergrath, Beisitzer bei dem niederungarischen Oberstkammergrafenamte und ord. Professor an der Schemnitzer Bergakademie. Auf diesem Posten war er sowohl als Lehrer, wie als praktischer Bergmann mit Erfolg thätig; so erbaute er zwei Premskehrräder, das eine am Stephansschacht, das andere am Siglisberge, mit großer Ersparung des im Schemnitzer Bergdistricte so wichtigen Kraftwassers; verbesserte die Kollengliederung bei den Wasserhebmaschinen; entwarf ein auf wiederholte Versuche gegründetes richtiges Förderungsregulativ; schrieb mit besonderem Hinblick auf das praktische Bedürfniß eine Abhandlung über die Häuerarbeit auf dem Gestein und gab für die Schemnitzer Bergakademie das Werk: „Anleitung zur Markscheidekunst“ (Pesth 1835, Kilian jun., mit 26 (zum Theile col.) Tafeln in gr. 4°.) heraus, welches von der Fachkritik als eine vortreffliche Arbeit bezeichnet wurde. Im Jahre 1837 erhielt L. in Anerkennung seiner Verdienste außer einer Personalzulage zu seinem Gehalte die große goldene Civil-Verdienst-Medaille mit der Kette. Im Jahre 1841 trat L. in den Ruhestand über, aber bereits leidend genoß er denselben nur kurze Zeit, denn schon im folgenden Jahre starb er im Alter von 72 Jahren. [Wiener Zeitung 1843, Nr. 31, S. 231. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, B. Fr. Voigt, kl. 8°.) XX. Jahrg. (1842), Theil II, S. 869, Nr. 316, daselbst wird sein Geburtsort Gmind in Steiermark genannt, ein Ortsname, der in Steiermark nicht vorkommt.] –