BLKÖ:Lambacher, Philipp
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 14 (1865), ab Seite: 18. (Quelle) | |||
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[19] Hof- und Hausarchivar Thaulow von Rosenthal unermüdet unterstützt hat. L. hat folgende Schriften durch den Druck veröffentlicht: „Dissertatio epistolaris de aetate iuris illius antiqui Germanici, quod vulgo vocatur speculum Suevicum, deque significatu vocabuli „Semperlente“, quod in eo usurpatur, quorum utrumque hactenus minus cognitum ex Codice praestantissimo Harrachiano nunc eruitur“ (Vindob. 1740, 4°.; neue Ausg. 1757, 4°.); – „Bibliotheca antiqua Vindobonensis civica s. Catalogus librorum antiquorum cum manuscriptorum tum ab inventa typographia ad a. usque 1560 typis excusorum, qui in Bibl. Vind. civica asservantur cum annotationibus historico literario criticis. Pars Ia libros theologicos complectens“ (Vindob. 1750, 4°.); – „Demonstratio juris s. tituli quo Imp. Rudolphus Habsburgicus usus est, cum ditiones Austriacas imperio vindicaret, easque filiis suis Alberto et Rudolpho in feudum concederet“ (ebd. 1754, 8°.); – „Zwey in den Gel. Zeitungen von Leipzig und Göttingen vorgekommene Nachrichten und Urtheile über die Schrift: Demonstratio juris etc. beantwortet“ (Wien 1755, 8°.); – „Dissertatio historico-juridica de Imp. Alberti I. expeditione in Hollandiam suscepta a. 1300 ad tuenda iura imperii adversus Joannem de Avennis Comitem Hannoniae“ (Ratisbonae 1758, 4°.); – „Oesterreichisches Interregnum oder Staatsgeschichte von dem Todesfalle Friedrich’s des Streitbaren aus dem babenbergischen Geschlechte bis auf die neuen Herzoge aus dem Hause Habsburg“ (Wien 1773, 4°.); – „Beschreibung und Erklärung deren am 2. November 1759 in Wien auf dem alten Fleischermarkte ausgegrabenen zwei alten römischen Särge“ (Wien 1765). Lambacher’s literarische Thätigkeit ist weniger umfangreich als durch das Ergebniß seiner Forschungen über das Alter des Schwabenspiegels, den Zug Albert’s I. nach Holland, die Zustände der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts während des österreichischen Interregnums und über den Beweis des Rechtstitels, kraft dessen Oesterreich von Rudolph seinen Söhnen Albrecht und Rudolph zugewendet wurde, insbesondere aber dadurch, daß sie Gegenstand lebhafter gelehrter Erörterungen waren, für die Geschichte Oesterreichs wichtig.
Lambacher, Philipp (Geschichtsforscher geb. um das Jahr 1700, gest. zu Wien 10. November 1774). Diente als Concipist bei dem Wiener Stadtrathe. Da er ein gründliches Wissen und große Gelehrsamkeit besaß, wurde ihm, jedoch mit Beibehaltung der Concipistenstelle, am 29. April 1733 vom Stadtrathe der Charakter eines Stiftsbibliothekars verliehen. Als solcher besitzt er um die seiner Leitung anvertraute Anstalt große Verdienste. L. gehört zu der auserlesenen Gruppe heimischer Forscher, welche der um Oesterreichs Archivwesen so hochverdiente- (Hormayr’s) Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst (Wien, 4°.) I. Jahrgang (1810), S. 419: im Aufsatze: „Ueber das geheime Haus-, Hof- und Staats-Archiv in Wien“. – Katalog der Bibliothek der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien [nach dem Stande vom 31. December 1864] (Wien 1865, 8°.) Vorrede S. VIII u. IX. – Vogel (J. N. v.), Specimen Bibliothecae Germaniae Austriacae (Vienna 1779, 8°.) p. 354 et 370. – Büsching’s Wöchentliche Nachrichten 1775, S. 30. – Lemgoische auserlesene Bibliothek, Bd. VII, S. 675. – Meusel (Joh. Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1806, Gerh Fleischer, 8°.) Bd. VIII, S. 13.