BLKÖ:Kriza, Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 13 (1865), ab Seite: 235. (Quelle) | |||
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Szentivanyi heraus. K.’s eigene [236] Poesien in diesem Almanache erregten in den ungarischen Dichterkreisen alsbald Aufmerksamkeit; der demokratische Charakter seiner Gedichte gewann ihm die Sympathien der Jugend, und da er mit Wärme und tiefem Gefühle die Leiden und Freuden des Szeklervolkes in seinen Liedern schilderte, so gingen dieselben bald in den Mund des Volkes über und wurden von Alt und Jung nach selbst geschaffenen Melodien gesungen. Zu gleicher Zeit übersetzte er trefflich mehrere der schönsten Gedichte von Lamartine, Victor Hugo, Burns, Heine und Anderen. Auch sammelte er seit Jahren Volkslieder und Sagen des Szeklerlandes, wovon zuerst Proben in ungarischen Journalen und im „Uj magyar museum“, d. i. Neues ungarisches Museum, seit 1853 erschienen, die Herausgabe einer ersten Sammlung unter dem Titel: „Vadrószak székely népköltési gyüjtemény“, d. i. Wilde Rosen. Sammlung von Volksliedern aus dem Szeklerlande. 1. Band (Klausenburg 1853, Stein, 8°.), aber erst durch die Unterstützung Emerich’s Grafen Miko ermöglicht wurde. Ueberdieß hat K. mehrere Schul- und Andachtsbücher, dann auch einige Kirchenreden durch den Druck veröffentlicht und von 1840 bis 1848 war er ein fleißiger Mitarbeiter der ungarischen Blätter in Siebenbürgen. Mit Ludwig Nagy im Vereine gibt er die Erbauungsschrift „Keresztény magvető“, d. i. Der christliche Samenstreuer (Klausenburg, 8°.) heraus, wovon seit 1861 zwei Bände erschienen sind. K. ist einer der Hauptvertreter des geistigen Lebens in Siebenbürgen.
Kriza, Johann (Dichter der siebenbürgischen Szekler, geb. zu Nagy-Ajta im Szeklerlande im Jahre 1814). Sein Vater war unitarischer Prediger zu Nagy-Ajta. Der Sohn beendete seine Studien zu Klausenburg, und nachdem er daselbst zum Prediger gewählt worden, reiste er auf Kosten der Gemeinde nach Deutschland und studirte anderthalb Jahre an der Berliner Universität. Nach seiner Rückkehr wurde er 1838 unitarischer Prediger zu Klausenburg und zugleich Professor der Religion und der ungarischen Literatur daselbst. Frühzeitig bewegte sich K. auf literarischem Gebiete und, als er noch an der unitarischen Hauptschule zu Klausenburg studirte, begründete er unter seinen Collegen einen Verein, der eine belletristische – aber nur geschriebene – Zeitung herausgab und dadurch unter seinen Stammgenossen den Geschmack und den Sinn für Poesie wesentlich förderte. Aus den besten Beiträgen dieser Zeitung stellte er einen Almanach zusammen, den er unter d. Tit. „Remény“, d. i. Erinnerung (Klausenburg 1839), veröffentlichte. Einen zweiten und dritten Jahrgang dieses Almanachs, der lange Zeit das einzige geistige Lebenszeichen in Siebenbürgen bildete, gab- Jelenkor. Politikai és társas élet Encyklopaediája, d. i. Die Gegenwart. Politische und Real-Encyklopädie (Pesth 1858, Heckenast, gr. 8°.) S. 32. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) I. Theil. S. 168. – Kertbeny (C. M.), Album hundert ungrischer Dichter (Dresden 1854, 16°.) S. 506. – Ungarns Männer der Zeit. Biografien und Karakteristiken hervorragendster Persönlichkeiten. Erzählende Skizzen (Prag 1862, Steinhauser, 8°.) S. 320. – Magazin für die Literatur des Auslandes (Berlin, kl. Fol.) Jahrg. 1863, S. 318: „Buda-Pester literarische Erscheinungen“.