BLKÖ:Konicz, Thaddäus
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 12 (1864), ab Seite: 413. (Quelle) | |||
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Andreas Załuski. Dieser aufgeklärte und gelehrte Kirchenfürst entdeckte das Zeichnentalent seines Küchenjungen, nahm ihn in seinen besonderen Schutz, schickte ihn in die Schule, ließ ihn dann auf seine Kosten im Zeichnen und Malen unterrichten und ihn, um sich in der Kunst vollends auszubilden, nach Rom reisen. Daselbst wurde K. ein Schüler des Malers Carlo Maratti, unter dessen Leitung er sich sehr vervollkommnete. Nun kehrte er in seine Vaterstadt zurück, wo ihn Załuski zu seinem Hofmaler ernannte und er theils im Auftrage seines Mäcens, theils für Andere eine stattliche Reihe von Kunstwerken ausführte, welche noch gegenwärtig die Kirchen der Stadt Krakau schmücken. Nach Załuski’s im Jahre 1758 erfolgtem Tode verließ er, weil, wie seine Biographen berichten, er sich mit den anderen Krakauer Malern nicht vertragen konnte, [414] seine Vaterstadt und siedelte nach Rom über. Dort erregten seine Arbeiten bald Aufmerksamkeit; er erhielt einen Ruf an den königlichen Hof in Spanien, welchem er folgte und wo er in hohen Jahren starb. Konicz war, wie Kunstkenner nach seinen Arbeiten ihn beurtheilen, ein Künstler höheren Ranges, dessen Werke sich durch richtige Zeichnung, glückliches Colorit und geschickte Composition hervorthun. Von seinen Bildern sind in Krakau und in Polen bekannt: „Der H. Florian“, – „Der H. Adalbert“, beide in Rom im Jahre 1754 gemalt und letzteres durch einen kleinen bei Friedlein in Krakau erschienenen Stich vervielfältigt; – „Der H. Kasimir“, – „Der H. Cajetan“, – „Der H. Joseph“, – „Der H. Hyacinth“, – „Der H. Wenzel“, sämmtlich Altarblätter in der Krakauer Kathedrale; – „Der H. Vincenz“, und „Der Tod des H. Joseph“, beide in der Kirche Pauli Bekehrung in Krakau, wo sich auch in einem der Corridore des Klosters sein Porträt des Bischofs Załuski befindet; – „Der H. Michael“, in der St. Stanislauskirche auf Skalka in Krakau; – „Der H. Norbert“, im Kloster der Norbertinerinen ebenda; – in den Corridoren des Franziskanerklosters: „Das Porträt des Kanzlers und nachherigen Bischofs von Krakau Stanislaus Andreas Załuski“. In der Gallerie des Königs Stanislaus August in Warschau befanden sich: „Die Ermordung Ammon’s, des Sohnes David’s, durch Absalon“, auf Kupfer gemalt; – „Der die Verirrungen des Leichtsinnes erkennende Jüngling“, – „Fortuna“, dieses und das vorige hat P. Suminski in Kupfer gestochen; – „Die Flucht nach Egypten“. In Rom soll sich in der polnischen Kirche zum h. Stanislaus, wie Fueßli berichtet und Seb. Ciampi es bestätigt, ein historisches Bild von K. befinden. Auch müssen im Rom und in Spanien, wo er den Rest seines Lebens zubrachte, noch viele Arbeiten seiner Hand hie und da versteckt sein, und J. Brodowski behauptet, daß nicht nur in mehreren Kirchen Roms seine Bilder vorkommen, sondern daß er auch den päpstlichen Palast und die päpstliche Villa Castel Gandolfo gemalt habe. Bemerkenswerth ist noch, daß er sich auf dem in Rom für die Krakauer Kathedrale gemalten Bilde des H. Adalbert „Tadeus Kuntze pinx. Rom. 1754“ nannte. Warum er seinen Namen Konicz in Kuntz verdeutschte, ist nicht bekannt; vielleicht wollte er, wie Rastawiecki meint, auf diese Art seine gemeine Abkunft verbergen.
Konicz, Thaddäus (Maler, geb. zu Krakau, lebte im 18. Jahrhunderte). Von niederer Abkunft; seine armen Eltern lebten in der Vorstadt Kleparz in Krakau. Thaddäus kam in jungen Jahren als Küchenjunge an den Hof des damaligen Erzbischofs von Krakau- Mozajka złożona z wiadomości starożytnicych, dziejów sztuki ułamków biograficznych i t. d. przez Ambrozego Grabowskiego, d. i. Mosaik, zusammengestellt aus alterthümlichen Nachrichten, Kunstnotizen und biographischen Bruchstücken. [Dieses von meinem literarischen Freunde Ambros Grabowski mir verehrte Heft, welches auf S. 4 Nachrichten über Thadd. Konicz bringt, enthält keine näheren Angaben über Druckort und Jahr, - ich halte es für einen Separatabdruck aus der gelehrten Zeitschrift: Biblioteka „Warszawska.] – Grabowski (Ambr. ), Opis Krakowa, wydanie czwarte, d. i. Beschreibung von Krakau. Vierte Aufl. (Krakau 1844), S. 498 u. f. – Kurier Krakowski, d. i. Krakauer Courier, 1835, Nr. 1. – Gazeta literacka Warszawska, d. i. Liter. Warschauer-Zeitung 1822, Nr. 42, S. 243. – Rastawiecki (Edward), Słownik malarzów polskich tudzież obcych w Polscie osiadłych lub csasowo w niej przebywających, d. i. Lexikon der polnischen Maler, wie auch der fremden, die sich in Polen bleibend niedergelassen, oder aber nur einige Zeit aufgehalten haben (Warschau 1850, Orgelbrand, Lex. 8°.) Bd. I, S. 229. – Fueßli (J. R.), Allgemeines Künstler-Lexikon (1779, Fol.) S. 349 [führt ihn unter dem Namen Kuntze auf; die übrigen Künstler-Lexika, wie von Nagler, Müller-Klunzinger u. s. w., kennen ihn weder unter dem einen noch dem andern Namen].