BLKÖ:Kohaut, Joseph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 12 (1864), ab Seite: 286. (Quelle) | |||
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[WS 1] (Tonsetzer, beide geb. in Böhmen, Joseph im Jahre 1736, gest. zu Paris 1793; Karl lebte und starb ebenfalls im 18. Jahrhunderte). Sie sind Brüder. Joseph war anfänglich Trompeter in einem kaiserlichen Cavallerie-Regimente, desertirte aber und ging nach Frankreich. Sein Talent auf der Laute verschaffte ihm in Paris bald eine Stelle als Kammermusicus des Prinzen Conti. Er componirte und es gelang ihm, seit 1764 mehrere komische Opern, als: „La closiere“, „La bergère des Alpes“, „Sophie ou le mariage caché“, „Le serrurier“, an der „Comédie italienne“ zur Aufführung zu bringen. Seine Arbeiten fanden Beifall. Die zwei letztgenannten sind auch in Partitur im Stich erschienen, und Le serrurier in deutscher Bearbeitung auch auf deutschen Bühnen gegeben worden. – Sein Bruder Karl – wenigstens Grimm in seiner „Correspondance littéraire“ (Bd. IV, S. 150) nennt ihn seinen Bruder – trat in den Staatsdienst und bekleidete in demselben die Stelle eines Secretärs in der k. k. Hof- und Staatskanzlei. Als Graf Kaunitz, der nachmalige Staatskanzler, in Paris als Gesandter verweilte, befand sich K. in seinem Gefolge. Kohaut war einer der größten Lautenisten seiner Zeit, und hat für sein Instrument mehreres geschrieben, wovon aber nur das „Divertimento Io per il Liuto obbligato, due Violini e Basso“ (Leipzig 1767} im Stiche erschienen ist. Als in Handschrift befindlich zählt aber Gerber ein Concert für die Laute, 12 Lauten-Trio’s, 12 Lauten-Solo’s und 6 Violin-Trio’s auf.
Kohaut, Joseph und Karl- Dlabacz (Gottfr. Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 87 u. 88. [Der zweite von den beiden Brüdern, Karl Kohaut, wird von Gerber, Gaßner und Dlabacz als adelig: Karl von Kohaut, bezeichnet. Alle meine Nachforschungen nach der ihm zu Theil gewordenen Adelsverleihung waren vergeblich; wohl fand ich zwei Adelsfamilien des Namens Kohaut und Kohut, welche aber beide aus dem Jahre 1817, also aus einer viel späteren Zeit, als Karl Kohaut lebte, stammen. Es sind Karl Kohut Edler von Eichenkron, k. k. Hauptmann, mit Diplom vom 25. Februar 1817, und Ignaz Kohaut von Waldhof, k. k. Artillerie-Hauptmann. mit Diplom vom 16. Juni 1817, beide in Anerkennung militärischer Verdienste, geadelt worden. Auch stellt sich bei Keinem dieser zwei eine Verwandtschaft mit den beiden obgenannten Virtuosen Joseph und Karl Kohaut heraus.] – Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, Breitkopf, gr. 8°.) Theil I, Sp. 745. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex. 8°.) S. 499 u. 500. – Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Dresden 1857, Rob. Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 642. –
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Karl Kohaut (Wikipedia).