BLKÖ:Kiß, Franz Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 11 (1864), ab Seite: 332. (Quelle) | |||
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Beck einen Ueberfall der [333] preußischen Posten zu Greifenberg in der Lausitz entworfen. Die preußische Besatzung ahnte entweder dieses Vorhaben oder hatte von Spionen davon Wink bekommen. Sie suchte sich daher vor Ankunft der Kaiserlichen, welche am 26. Mai den Angriff ausführen sollten, zu retten. Um diese Absicht des Feindes zu vereiteln, begab sich Kiß mit seinen Huszaren voraus. Da stieß er bei Weckelsdorf auf ein preußisches Grenadier-Bataillon. Er befahl sogleich seinen Huszaren einzuhauen und drang in das überraschte Bataillon mit solchem Ungestüm ein, daß es, während er sich bereits in seiner Mitte befand, die Waffen streckte. Für seine Waffenthat wurde K. am 15. Jänner 1760 zum Oberstlieutenant befördert. Als im Jänner 1762 der General Ried eine Alarmirung der preußischen Vorposten ausführte, nahm K. mit seinen Huszaren, einen Umweg einschlagend, eine solche Stellung, daß den Vorposten der Rückzug in ihre Hauptstellung abgeschnitten wurde. Unweit Wendisch-Bohra griff nun K., ohne einen Schuß zu thun, nur mit dem Säbel eine feindliche Schanze an, wurde Herr derselben, nahm den größeren Theil der Mannschaft gefangen und erbeutete die zwei dort befindlichen Kanonen. K. wurde für seine Waffenthaten in der 7. Promotion vom 30. April 1762 mit dem Maria Theresien-Orden ausgezeichnet. Auch bei Kamendorf, wo er mit dem Oberstlieutenant Joseph Graf Kinsky in zwei preußische Dragoner-Regimenter einhieb, that er sich durch große Bravour hervor. Ueberhaupt im sogenannten kleinen Kriege leistete Kiß treffliche Dienste und fügte dem Feinde bei jeder Gelegenheit, die sich ihm darbot, empfindlichen Schaden zu. In dem strategisch so interessanten Feldzuge des FZM. Lacy im Jahre 1760, als dieser ein selbstständiges Corps befehligte und im Vereine mit den Russen die kühne Unternehmung auf Berlin ausführte, bediente sich der Feldzeugmeister nicht selten seiner, und General Brentano vertraute dem tapferen Oberstlieutenant die wichtigsten Aufträge. Nach dem Hubertsburger Frieden wurde K. Oberst im Regimente (1. Mai 1763), erhielt aber im Jahre 1770 das Commando der Szekler-Huszaren, welche, erst vor Kurzem errichtet, zu ihrer Organisirung einer kräftigen Leitung bedurften. Im Jahre 1773 wurde K. General-Major und erhielt im bayerischen Erbfolgekriege eine Brigade in Böhmen, mit welcher er in beiden Feldzügen desselben (1778 und 1779) kämpfte, aber in letzterem Jahre ereilte ihn im Alter von 59 Jahren der Tod.
Kiß, Franz Freiherr (General-Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Divúkfalu im Neutraer Comitate Ungarns im Jahre 1720, gest. zu Kuttenberg in Böhmen 27. April 1779). Entstammt einem ungarischen Adelsgeschlechte und kam, als zur Zeit des Erbfolgekrieges 1756 das erste Huszaren-Regiment errichtet wurde, als Major in dasselbe. Im Frühjahre 1759 hatte General- Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, gr. 8°.) S. 155 u. 1730. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon (Wien 1850 u. f., gr. 8°.) Bd. III, S. 541. [Daselbst heißt es zu Ende: „Kiß sei 1770 im 59. Lebensjahre gestorben“, sonach wäre er im Jahre 1711 geboren. Das Werk über die Marien Theresien-Ritter nennt das Jahr 1720 als sein Geburtsjahr und das Jahr 1779 als sein Todesjahr, wodurch jedoch sein Alter von 59 Jahren nicht alterirt wird.]