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BLKÖ:Jovanović, Anastasius

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jovanović, Anatol
Band: 10 (1863), ab Seite: 283. (Quelle)
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Außer diesen beiden Michael Jovanović sind noch mehrere dieses Namens, von denen der größere Theil sich insbesonders in den Kämpfen des Jahres 1848 und 1849 gegen die Ungarn hervorgethan, erwähnenswerth:

1. Anastasius J. (Maler und Lithograph, geb. zu Vratza im Jahre 1817). Ueber diesen bringt Kukuljević in dem weiter unten bezeichneten „Lexikon der südslavischen Künstler“ ausführliche Nachrichten. Sie werden hier in kurzem Auszuge und mit der Bemerkung mitgetheilt, daß dahier mindestens eine Namensverwechselung stattfinden müsse, da den Serben selbst ein Künstler dieses Namens und dieser Bedeutung nicht bekannt ist. Obiger Anastasius J. begab sich also, wie Kukuljević berichtet, nachdem er einige Jahre zu Hause unterrichtet worden, 1826 nach Belgrad, wo er die Studien fortsetzte. Der Tod seines Vaters, 1831, beraubte ihn der Mittel, sich weiter auszubilden. Der Umstand, daß der Fürst Milosch in Serbien ordentliche Druckereien und Schriftgießereien einzuführen bedacht war und befahl, geschickte Leute aus der Fremde anzuwerben, war für Anastasius förderlich; es gelang ihm, die Aufmerksamkeit des Fürsten Milosch auf sich zu ziehen. Der Fürst schickte ihn nach Wien, wo er zu dem Kupferstecher Rahl in die Lehre kam. Auch bildete sich J. in Sprachen und mit solchem Erfolge, daß er, als im Jahre 1839 zehn Serben nach Wien gesendet wurden, um dort erzogen zu werden, zu ihrem Sprachlehrer bestellt wurde. Jovanović hatte indessen drei Jahre die Akademie der bildenden Künste in Wien besucht, eine besondere Fertigkeit im Porträtmalen sich angeeignet und angefangen zu lithographiren. Es erschien nun eine Folge von Porträten südslavischer Notabilitäten, als Musicki, Vuk-Karadzić, Fürst Michael, Patriarch Rajačić, Peter Petrović Njegosch von Montenegro, Ban Jellačić, Stratimirović, Kničanin, Fürst Danilo u. A., welche ein Pantheon der Südslaven bildeten. Als Zeichner und Lithograph derselben wird Jovanović genannt. Besserunterrichtete melden aber, [284] daß J. nur seinen Namen dazu hergegeben habe. Später veranstaltete er die Herausgabe des Werkes: „Srbske spomenike“ mit Lithographien der serbischen Könige, Königinen und Fürsten mit kurzen Lebensskizzen. Als die „Daguerreotypie, Photographie und Stereoskopie ihren Einfluß in der Kunst geltend zu machen begannen, hätte J., Einer der Ersten, ihnen seine volle Aufmerksamkeit und mit Erfolg zugewendet“. Nach allem diesem wäre also Jovanović, der seine künstlerische Ausbildung vollständig in Wien erhalten, zunächst berufen, auf die Geschmacksrichtung seines Volkes, das in der Kunst noch auf sehr tiefer Stufe steht, wesentlich und veredelnd einzuwirken. [Kukuljević-Sakcinski (Ivan), Slovnik umjetnikah jugoslavenskih, d. i. Lexikon der südslavischen Künstler (Agram 1858, L. Gaj, gr. 8°.) S. 124 bis 127. – Porträt. Unterschrift: Anastas Jovanović slikar i litograf. S. d. J. tisk Soufsa (4°. u. 8°., in Wien).] –