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BLKÖ:Jouve, Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Josua (Rabbi)
Band: 10 (1863), ab Seite: 281. (Quelle)
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Jouve, Anton (Dragoner-Rittmeister und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Toulouse 1758, gest. auf dem Felde der Ehre bei Sulzbach am 18. August 1796). Trat 1778, 20 Jahre alt, in die kaiserliche Armee, und zwar in das damalige Dragoner-Regiment Latour (zuletzt Windischgrätz-Dragoner), wurde noch im Juni d. J. Unterlieutenant, 1784 Oberlieutenant und im October 1789 Rittmeister. Zur Zeit des Ausbruches der Brabanter Revolution stand er mit dem Regimente vor Luxemburg. Als am 23. Mai 1790 die Insurgenten einen allgemeinen Angriff [282] auf die Kaiserlichen unternahmen, die zwischen Humain und Marche aufgestellt waren, und dieser erfolglos geblieben, concentrirten sie nun ihren Angriff und zwar hauptsächlich mit Geschützen auf den zwischen Hogne und Waillet aufgestellten rechten Flügel der Kaiserlichen. Feldmarschall-Lieutenant Graf Latour befahl nun einer Escadron seines Regiments – es war jene, welche Rittmeister Jouve befehligte – vorzurücken und den Kampf zu eröffnen. Mit großer Entschlossenheit drang Jouve gegen die feindlichen Reihen vor, sie durchbrechend und dem nachrückenden Infanterie-Regimente Prinz de Ligne und dem Wallonen-Grenadier-Bataillone Rayniac die Bahn öffnend. Die Insurgenten, in Unordnung gebracht, wurden vollends in die Flucht geschlagen und ihnen eilf Geschütze abgenommen. Bei dem Vorpostengefechte, welches am 28. September bei Censé d’Hordenne Statt gehabt, hatte der Feind bereits unsere Position genommen; da griff Jouve, an der Spitze seiner Dragoner, die weit überlegene feindliche Infanterie an, trieb sie aus der eroberten Stellung hinaus und nahm ihr zwei Geschütze ab; dann hieb er auf die feindliche Cavallerie ein und jagte auch diese in die Flucht. J. wurde für seine schöne Waffenthat in der nach beendigtem Kriege gegen die Pforte und nach der gänzlich unterdrückten Erhebung der Niederlande am 19. December 1790 abgehaltenen 23. Promotion, in welcher vier Großkreuze und 56 Ritter in den Orden aufgenommen wurden, mit dem Maria Theresien-Orden ausgezeichnet. Noch focht J. mit dem Regimente im Feldzuge in den Niederlanden bei Jemappes (6. November 1792), Aldenhofen, Lüttich und an anderen Orten. Als im Mai 1796 von Oesterreich der Feldzug gegen die von Jourdan und Moreau befehligten Rheinarmeen eröffnet wurde, war das Glück den österreichischen Waffen wenig günstig. Feldzeugmeister Graf Wartensleben zog sich zurück und wurde von Jourdan verfolgt. Am 18. August griff er unsere Vorposten bei Sulzbach an. Feldmarschall-Lieutenant Kray hielt den Tag über Stand und zog sich erst am folgenden Tage angesichts des Feindes nach Wolferig zurück. Der ausdauernde Muth, den die Latour-Dragoner im Kampfe des 18. bewiesen, wurde in der Relation ruhmvoll anerkannt, diese aber zählte unter jenen, die dabei den Heldentod gefunden, auch den Rittmeister Jouve auf.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, Lex. 8°.) S. 338, 1735. – Oesterreich. Militär-Konversations-Lexikon, Herausgegeben von J. Hirtenfeld (Wien 1850 u. f., 8°.) Bd. III, S. 371.