BLKÖ:Jaśkiewicz, Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 10 (1863), ab Seite: 108. (Quelle) | |||
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Maria Theresia nahm die Widmung seiner zur Erlangung des Doctorgrades veröffentlichten Inauguralschrift: „Dissertatio sistens Pharmaca regni vegetabilis“ (Vindobonae 1775) an. Nun begab er sich nach Krakau und begann dort die ärztliche Praxis auszuüben, in welcher er sich durch seine Geschicklichkeit und Humanität bald einen ausgezeichneten Ruf erwarb. Er wurde nun 1780 zum Professor der Chemie und Naturgeschichte an der dortigen Hochschule, von König Stanislaus August Poniatowski zum Leibarzte, und von der Pariser ärztlichen Facultät zum correspondirenden Mitgliede ernannt. Als Professor der Chemie und Naturgeschichte begründete er das erste naturhistorische Cabinet an der Krakauer Universität, welches, wenngleich klein, doch schon eine reiche Sammlung heimischer Hölzer, Mineralien und Versteinerungen bildete; auch verdankt sie seinen Bemühungen die Erbauung des ersten chemischen Laboratoriums und die Anlegung des botanischen Gartens, welch’ letzterer zu den ersten seiner Zeit zählte. Mit Dr. Johann Sniadecki vereint ließ er am 19. April 1784 aus dem botanischen Garten in Krakau den ersten Luftballon steigen, welche Erfindung damals noch neu war. Außer der bereits angeführten Dissertation gab er noch heraus die Schrift: „Względem formowania się gór i odmian nastąpionych na powierzchni ziemi naszej“, d. i. Ueber die Bildung der Höhen und die folgeweisen Veränderungen unserer Erdoberfläche (Krakau 1787, 4°.). Den Titel seiner Beschreibung der Mineralwässer von Krzeszowke, die er gleichfalls veröffentlichte, konnte ich nicht auffinden. J. zählte zu den gelehrtesten und um Hebung der Krakauer Hochschule verdientesten Männern seiner Zeit und seines Volkes.
Jaśkiewicz, Johann (Arzt und Naturforscher, geb. zu Lemberg um das Jahr 1750, Todesjahr unbekannt). Von armenischen Eltern, besuchte das Gymnasium und die philosophischen Jahrgänge in Lemberg, begab sich darauf nach Wien, um an der dortigen Hochschule die Medicin zu studiren, und erwarb 1775 die medicinische Doctorwürde. Die Kaiserin- Rozmaitości, d. i. Miscellen (Unterhaltungs-Beiblatt der polnischen Lemberger Zeitung, 4°.) Jahrg. 1827, Nr. 44, S. 366. – Barącz (Sadok), Zywoty slawnych Ormian w Polsce, d. i. Lebensbeschreibungen berühmter Armenier in Polen (Lemberg 1856, Ossol. Druckerei, 8°.) S. 144. – Kostecki (Dr.), Rocznik naukow. Krakow., d. i. Gelehrtes Krakauer Jahrbuch, Theil VIII, S. 291.