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BLKÖ:Habsburg, Philipp I. der Schöne von Oesterreich

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 7 (1861), ab Seite: 112. (Quelle)
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269. Philipp I. der Schöne von Oesterreich, König von Spanien (geb. 23. Juni 1478, gest. 25. September 1506). Sohn des Kaisers Maximilian I. aus dessen Ehe mit Maria von Burgund. Gemalin: Johanna von Castilien (geb. 6. November 1479, gest. 12. April 1555) [Bd. VI, Nr. 120], ihm vermält am 21. October 1496. Kinder: Eleonore (geb. 14. November 1498, gest. 1558) [Bd. VI, Nr. 52]; Karl I. als König von Spanien, als deutscher Kaiser Karl V. (geb. 25. Februar 1500, gest. 21. September 1558) [Bd. VI, Nr. 130]; Elisabeth (gewöhnlich Isabella, geb. 18. Juli 1501, gest. 19. Jänner 1525) [Bd. VI, Nr. 68]; Ferdinand I. (geb. 10. März 1503, gest. 25. Juli 1564) [Bd. VI, Nr. 81]; Maria (geb. 17. September 1505, gest. 18. October 1558) [s. d. Nr. 197] und Katharina (geb. 14. Jänner[WS 1] 1507, gest. 1578) [Bd. VI, Nr. 160]. Hervorragende Lebensmomente. Durch seine Vermälung mit Johanna wurde Philipp Erbe von ganz Spanien. Diese ihm anfänglich streitig gemachte Erbschaft wurde insbesondere durch die Geburt Karl’s gesichert; denn, was die erstgeborne Erzherzogin Eleonore betrifft, so lag schon ein Präcedenzfall vor, daß die Cortes sich weigerten, eine weibliche Succession für Aragonien anzuerkennen. Seinen Vater, den Kaiser Maximilian, bewog Philipp zum Abschlusse des Trienter Vertrages, der am 15. October 1501 erfolgte und folgende Doppelheirath festsetzte: Claudia von Frankreich sollte sich mit Philipp’s Sohne Karl [nachmals Kaiser Karl V.], und Philipp’s Tochter Maria mit dem noch nicht gebornen Sohne Ludwig’s XII. vermälen. Es wurde dadurch die gegenseitige Garantie für Maximilian’s Succession in Ungarn und Böhmen, Philipp’s in Spanien gegeben, Frankreich aber erhielt die Belehnung mit Mailand, welches die Mitgift der Maria werden sollte. Als später Ludwig XII. und Ferdinand von Aragonien über die Theilung Neapels uneinig wurden und Maximilian Truppen nach Neapel schickte, um Neapel für sich zu erhalten, erneuerte Philipp den Trienter Vertrag, worauf der Friede von Blois am 22. September 1504 erfolgte. Frankreich aber ward wortbrüchig und vermälte Claudia mit dem Herzoge von Angoulème. Philipp starb bald darauf, erst 28 Jahre alt, seine Gemalin im Zustande voller Unzurechnungsfähigkeit hinterlassend. Seine Kinder kamen zu ihrer Tante, Philipp’s Schwester, Margarethen [s. d. Nr. 189], die sich mütterlich ihrer annahm. Die unglückliche Johanna aber überlebte ihren Gatten um nahezu ein halbes Jahrhundert (gest. 1555).

Blätter für literarische Unterhaltung (Leipzig, Brockhaus, 4°.) 1840, Nr. 217: „Die Niederlande unter Philipp dem Schönen im Jahre 1505“. ─ Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig, Brockhaus, 4°.) III. Section, 22. Theil, S. 388─393. ─ Prescott (G.), Geschichte der Regierung Ferdinand’s und Isabella’s der Katholischen von Spanien. In’s Deutsche übersetzt (Leipzig 1842, 8°.) [enthält auch die ganz kurze Regierungsgeschichte Philipp’s I.] ─ Porträte. 1) P. de Jode exc. (8°.); ─ 2) Moncornet exc. (8°.); ─ 3) T. Mostart p., C. Visscher sc. (gr. Fol.).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 14. August (korrigiert nach Habsburg, Johanna von Castilien).