BLKÖ:Gruber, Gregor a Sancto Ignatio
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Gruber, Gabriel |
Nächster>>>
Gruber, Leopold | ||
Band: 5 (1859), ab Seite: 383. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Gregor Maximilian Gruber in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 100144861, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Löwenburg’schen Convictes classische Philologie vor. Der Ruf seiner Gelehrsamkeit veranlaßte seine Wahl zum Lehrer in der Geschichte und Geographie bei der Prinzessin Elisabeth von Würtemberg, nachmaligen Gemalin des Kaisers Franz II., Als Schriftsteller in seinem Fache veröffentlichte G. mehrere Werke, u. z.: „Die ersten Einwohner und glänzenden Völker Europens im ächten Alterthume“ (Wien 1773, 4°.); – „Das durchlauchtigste Erzhaus Oesterreich nach seinem ganzen Umfange, universalhistorisch und systematisch vorgestellt“ (Wien 1777, 4°.); – „Gründliche Einleitung zur systematischen Universalhistorie“, zwei Theile (Wien 1777 u. 1780, Trattner, 8°.); – „Rede über die Diplomatik als Brodstudium“ (Wien 1783, 4°.) ; – „Lehrsystem einer allgemeinen Diplomatik, vorzüglich für Oesterreich und Deutschland“, 3 Thle. (Wien 1783 u. 84, Camesina, 8°.), eines der besten Handbücher über diesen Gegenstand. Der dritte Band erschien auch unter dem besonderen Titel: „Lehrsystem diplomatischer Zeitenkunde, worin alle nur möglichen politischen, kirchliches und astronomischen Urkundendatums theoretisch und praktisch abgehandelt worden sind“ (Ebd. 1784); – „Auszug aus dem grösseren diplomatischen Lehrsystem, sammt theoretisch-praktischem Unterricht über die Heraldik oder Wappenkunde“ (Wien 1784); – „„Erstes diplomatisches Collegium über den unentbehrlichen und ökonomischen Einfluss der Diplomatik, nebst ihrer der Jugend angemessenen Lehrmethode“ (Wien 1783); – „Kurzgefasstes Lehrsystem der diplomatischen und heraldischen Collegien“, zweite Auflage (Wien 1789); – „Privatabhandlung über die Evidenz [384] und den höchsten Grad die Gewissheit in der Diplomatik“ (Wien 1785, 4°.); – „Abriss akadem. Vorlesungen über die synchronistische Universalhistorie“ (Ebenda 1777, 8°.). G.’s letztes Werk war: „Programma didacticum super optima methodo scribendi docendique artem diplomaticam“ (Wien 1795). G.’s Schriften über die Diplomatik werden als vortrefflich bezeichnet. Um den verdienten Lehrer auszuzeichnen, verlieh ihm die Wiener Hochschule die phil. Doctorswürde. Er starb im Alter von 60 Jahren; in seinem Nachlasse befanden sich philologische, historische und diplomatische Schriften und eine reiche Sammlung wichtiger Diplome und Urkunden aus verschiedenen Archiven.
Gruber, Gregor a Sancto Ignatio (gelehrter Piarist geb. zu Horn in Niederösterreich 7. Aug. 1739, gest. zu Wien 20. April 1799). Trat, 16 Jahre alt, in den Orden der frommen Schulen; anfänglich trieb er mit besonderem Eifer schöne Wissenschaften, dann aber Geschichte und insbesondere Diplomatik. 1775 erhielt er an der savoy’schen Ritterakademie das Lehramt der Geschichte, 1781 an der vereinigten Theresianisch-savoy’schen Ritterakademie jenes der Diplomatik und 1783 das der Geschichte an der Wiener Hochschule. Bis kurz vor seinem Tode trug er den Zöglingen des- Kunitsch (Michael), Biographien merkwürdiger Männer der östr. Monarchie (Graz 1805, Tanzer) II. Bdchen. S. 27. – Schaller (Jarosl.), Kurze Lebensbeschreibungen jener verstorbenen gelehrten Männer aus dem Orden der frommen Schulen, die sich durch ihr Talent und besondere Verdienste ... ausgezeichnet haben (Prag 1799, 8°.) S. 174. – Schönemann (K. Th. Gl.), Versuch eines vollständigen Systems der Diplomatik (Homburg 1801) I. Bd. S. 155. – Annalen der Literatur und Kunst in dem östr. Kaiserthume Jahrg. 1809 (Wien, A. Doll, 4°.) Intelligenzblatt Septbr. Sp. 136. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 433. – Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris 1853) XXII. Bd. Sp. 240 [nach dieser geb. 7. Aug. 1739]. – Nach Kaysers (Christian Gottlob), Vollständigem Bücher-Lexikon (Leipzig 1834, Schumann, 4°.) II. Bd. S. 442 ist Gruber am 22. April 1799 gestorben. –