BLKÖ:Federigotti, Hieronymus Graf
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| Band: 4 (1858), ab Seite: 157. (Quelle) | |||
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Federigotti, Hieronymus Graf (Dichter, geb. zu Sacco bei Roveredo 1742, gest. 1776). Entstammt einer vornehmen tyrolischen, ursprünglich mailändischen Adelsfamilie, welche um die Mitte des 15. Jahrhunderts sich in Sacco in Tyrol ansäßig machte und die damals noch wenig betriebene Schifffahrt der Etsch in Aufnahme brachte. Graf Hieronymus begann seine Studien zu Roveredo und beendete sie auf deutschen Hochschulen. Die herrliche Natur seiner Heimat und das idyllische Alpenleben hatten seinen Hang zur Poesie früh geweckt und genährt und er schrieb Schäferdichtungen und lyrische Poesien voll Schwung und Anmuth. Auch dichtete er eine Tragödie und begann ein Epos in Ottaverime, dessen Stoff Marcus Antonius ist. Den Keim des Todes von frühester Jugend in sich tragend, überdies sehr reizbaren Naturells, in Folge dessen er jede ärztliche Hilfe entschieden verschmähte, erlag er in der Blüte des Lebens, 34 Jahre alt, dem Tode. Seine Dichtungen, deren [158] Sammlung sich noch heute verlohnte, sind in den Sammelwerken seiner Zeit, namentlich in den Schriften der „Agiati“, einer gelehrten Gesellschaft in Roveredo, deren Mitglied F. war, zerstreut.
- Nouv. Biographie générale ... publiée sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris 1853) XVII. Bd. Sp. 255. – [Kneschke, Ernst Heinr. Dr.] Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1854, Weigel, gr. 8°.) III. Bd. S. 114 [enthält Nachrichten über die Genealogie, den gegenwärtigen Stand und das Wappen dieser Familie, deren ganzer Name ist: Bossi-Federigotti von Ochsenfeld, und welche von Kaiser Karl VI. 23. Jänn. 1717 die Bestätigung ihres alten Adels, am 14. März 1827 aber von Kaiser Franz die Bestätigung der ihr vom Churfürsten Karl Theodor von der Pfalz im Reichsvicariate am 16. Sept. 1790 verliehenen Reichsgrafenwürde erhielt].