BLKÖ:Drechsel, Anton Johann Freiherr von
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 3 (1858), ab Seite: 380. (Quelle) | |||
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Drechsel, Anton Johann Freiherr von (Feldmarschall-Lieutenant, Ritter des Mar. Theresienordens, geb. zu Königgrätz 1751, gest. zu Wien 1817). Sohn des Feldmarschall-Lieutenants Joseph Freiherrn von Drechsel (gest. zu Mantua 14. Febr. 1791). Mit 18 Jahren trat der Sohn als k. k. Cadet in’s Inf.-Reg. Nr. 20, damals Anton Colloredo, wo er im Mai 1769 Fähnrich und im Febr. 1785 als Capitänlieutenant in’s Inf.-Reg. Nr. 3 übersetzt wurde. Im Türkenkriege that sich D. in der Schlacht bei Martinestje und bei der Belagerung von Belgrad hervor. Beim Ausbruche der französischen Kriege kam D. zur Armee nach Italien. Am 3. Aug. 1796 überfiel der Feind die im Thale von Villanuova und Gavardo im Venetianischen bivouakirenden zwei Grenadier-Bataillone Kotulinsky und D’Aisné und bemächtigte sich des unfern von ihnen aufgestellten Artillerie-Parkes. Da war es D., welcher die Bewegungen des Feindes genau beobachtend, mit seiner Truppe so den Angriff leitete, daß der Feind geworfen, der Commandant, mehrere Officiere und Gemeine gefangen und die genommenen Kanonen zurückerbeutet wurden. Im J. 1799 zeichnete er sich bei Stockach (25. März), dann bei Mannheim und bei der Erstürmung des verschanzten Dorfes Neckarau aus. In dieser Zeit rückte er zum Major, 1800 zum Oberstlieutenant vor und erhielt in der 66. Promotion (18. August 1801) für seine Waffenthaten das Ritterkreuz des Mar. Theresien-Ordens. Im Sept. 1805 wurde D. Oberst des Inf.-Reg. Nr. 7, welches sich in der Schlacht von Caldiero wacker hielt und dem geschlagenen Feinde 2 Adler abnahm und 800 Gefangene machte. Im April 1809 zum General-Major befördert, kam D. als Brigadier nach Mähren. Im J. 1813 führte D. – 63 Jahre alt – seine letzte Waffenthat, die Blockade von Befort aus, welches er zur Kapitulation zwang und wobei er außer 77 Geschützen noch namhafte Vorräthe an Waffen und Munition erbeutete. Nachdem D. zum Feldmarschall-Lieutenant vorgerückt war, trat er in Pension und starb zu Wien im Alter von 66 Jahren.
- Hirtenfeld (J. Dr.), Der Mar. Theresien-Orden und seine Mitglieder. Nach authentischen Quellen (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 596. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausgegeben von Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 108.