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BLKÖ:Del Rio, Giannatassio Joseph Freiherr von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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De Magri, Egidius
Band: 3 (1858), ab Seite: 227. (Quelle)
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Del Rio, Giannatassio Joseph Freiherr von (Oberstlieutenant und Ritter des Maria Theresienordens, geb. zu Wien 1769, gest. ebenda 19. Jänn. 1836). Trat im Juni 1788 als Gemeiner in’s Inf.-Reg. Baron Jellachich Nr. 53 und wurde 1790 Fähnrich. Seine erste Waffenthat war der Angriff des vom Feinde besetzten Waldes Bechang bei Rouvroy (24. Mai 1794), den er mit 130 Mann des 3. Bat. des Regiments mit gefälltem Bajonette erstürmte, wobei er außer einigem Geschütz noch eine feindliche Abtheilung von 1 Oberst, 61 Officieren und 1746 Mann gefangen nahm und sie mit seltener Entschlossenheit mit seiner kleinen Mannschaft escortirte, bis er sie einer größern Abtheilung der österreichischen Armee übergeben konnte. – Am 6. Nov. 1796 beendigte sein Scharfblick und sein Eingreifen das Gefecht bei Calliano, das bereits zwei Tage währte und wobei mehrere Kanonen erbeutet und nicht weniger [228] denn 3000 Mann Gefangene gemacht wurden. Im J. 1798 rückte D. zum Oberlieutenant bei Vukaßovich-Inf. Nr. 48, im J. 1800 zum Hauptmann vor, als welcher er 1804 zum Inf.-Reg. Baron Duka Nr. 39 kam. Im J. 1805 stand D. mit dem Regimente im Corps des FML. Jellachich. Bei Meran war die Brigade des Prinzen Rohan vom Feinde ganz abgeschnitten. Del Rio mit der Gegend genau bekannt, führte die Truppe und umging den Feind, was so glücklich gelang, daß sogar Botzen genommen wurde. Seine glänzendste Waffenthat verrichtete er aber in der Nacht vom 22. auf den 23. Nov. 1805, in welcher er mit 30 Kürassieren, die er absitzen ließ und die sich freiwillig zur Ausführung seines Anschlags erboten hatten, den Feind in Bassano überfiel, zur Capitulation zwang, alle feindlichen Magazine und die Schriften des Commandanten erbeutete, ein außerhalb der Stadt befindliches Artillerie-Depot einnahm und alle Munition in das dabei vorüberfließende Wasser werfen ließ, wodurch er dem Feinde einen unersetzlichen Schaden zufügte und die Bedenklichkeit seiner Lage sehr steigerte. Für seine Waffenthaten erhielt er 1806 das Ritterkreuz des Mar. Theresien-Ordens. Noch that sich Del Rio später in den Schlachten von Aspern und Wagram hervor, wurde 1809 Major und erhielt 1810 den Freiherrnstand. 1813 ging er als zeitlicher Realinvalid in Pension, trat aber am 11. April 1814 als Commandant des 1. Bukowiner-Bataillons wieder in Activität, kam dann zu dem neu errichteten italienischen Inf.-Reg. Nr. 43, wo er 1822 Oberstlieutenant, 1824 aber in Ruhestand versetzt wurde, den er noch 12 Jahre hindurch genoß.

Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder. Nach authentischen Quellen (Wien 1857, Staatsdruckerei) III. Bd. S. 806. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld und Dr. Meynert[WS 1] (Wien 1851) II. Bd. S. 42. – Freiherrnstands-Diplom vom 13. Febr. 1810. Wappen: Ein blauer Schild mit einem rechtsschrägen, wellenweise fließenden Strome; im oberen Winkel des Schildes drei goldene Lilien in gleicher Entfernung; im unteren geht aus dem rechten Schildesrande ein blank geharnischter Arm hervor, der mit einem Dolche einen ergrimmten goldenen Löwen mit doppeltem Schwanze in den Rachen sticht. Den Schild bedeckt die Freiherrnkrone. Schildhalter: Rechts und links ein goldener Löwe mit über den Rücken hingestrecktem doppeltem Schweife.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Meinert.