BLKÖ:Dannenmayer, Mathias
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 3 (1858), ab Seite: 160. (Quelle) | |||
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[161] auctoritate inter Lutheranos agitatarum“ (Ebenda 1780) und kleinere Abhandlungen polemischen Inhaltes, als: Gespräch zwischen den Herrn Jung und Louis über die von den theologischen Facultäten zu Heidelberg und Straßburg ausgestellten Gutachten, die Wiehrlischen Sätze betreffend (Constanz 1781) Rechtfertigung der Freiburgischen philosophisch-theologischen Gutachten wider die von dem Herrn Professor Louis zu Straßburg gemachten Einwürfe (Freiburg 1781, 4°.). Auch hatte D. Antheil an dem „Freimüthigen“, einer in Freiburg 1782–1785 erschienenen Monatschrift.
Dannenmayer, Mathias (Theolog und Bibliotheks-Custos, geb. zu Opfingen in Schwaben 13. Februar 1741, gest. in Wien 8. Juli 1805). Die niedern Schulen studirte er in Ehingen, Philosophie und Moraltheologie aber in Augsburg unter den Jesuiten. Von hier ging er nach Freiburg, hörte Dogmatik und kanonisches Recht, und erhielt, von Constanz, wo er indessen zum Priester geweiht worden war, wieder zurückgekehrt, 1771 die theologische Doctorwürde. Nur kurze Zeit trug er hierauf Polemik vor, denn schon 1773 betrat er die Lehrkanzel der Kirchengeschichte. Seine Vorlesungen, durch Scharfsinn und große Wahrheitsliebe gleich ausgezeichnet, fanden bald allgemeine Würdigung. Man berief ihn für denselben Gegenstand nach Wien, wo er nicht minder gefiel. Wenige Jahre jedoch vor seinem Tode ward er seiner Stelle als Professor enthoben und mit ehrenvoller Anerkennung seiner Verdienste zum ersten Custos der Universitätsbibliothek ernannt, nachdem er vorher schon (1799) ein Canonicat zu Horb erhalten hatte und zum Hofbüchercensor des theologischen Faches ernannt worden war. Seine „Institutiones historiae eccl. N. T. 2 Partes“ (Wien 1788, 2. Aufl. Leipzig 1806, Liebeskind, gr. 8°.) erhielten unter mehreren Mitbewerbern den ausgesetzten Preis von hundert Ducaten. Die Veränderungen der zweiten Auflage, die aber erst nach seinem Tode 1806 erschien, rühren von ihm selbst her. Außerdem schrieb D. folgende Werke: „Institutiones hist. eccles. N. T. Periodus prima a Christo nato usque ad Constantinum Magnum“ (Strassburg 1783); – „Leitfaden in der Kirchengeschichte“ 4 Thl. (Rottweil 2. Auflage 1827, 8°.); – „Introductio in historiam eccles. universam“ (Freiburg 1778); – „Historia succincta controversiarum de librorum symbolicorum- Allg. Literatur-Zeitung 1793, Nr. 238, S. 468. – Ebenda Intelligenzblatt 1805, Nr. 125, S. 1018. – Klüpfel (Engelbert) Necrologium sodalium et amicorum litteratorum (Freiburg 1809, Herder) S. 310 u. f. – Gradmann (Johann Jakob), Das gelehrte Schwaben (Ravensburg 1803, Selbstverlag, gr. 8°.) S. 94. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 680 [nach diesem geb. 1744, gest. 8. Juni 1805]. – Baur (Samuel), Allgem. histor.-biograph.-literarisches Handwörterbuch aller merkwürdigen Personen, die im 1. Jahrzehend des 19. Jahrhundts. gestorben sind (Ulm 1816, Stettini, 2 Bde., gr. 8°.) I. Bd. S. 287 [nennt ihn Dannemayr, nach diesem geboren 13. Februar 1741, gestorben 8. Juli 1805). – Meusel (Johann Georg), Das gelehrte Deutschland (Lemgo 1783, 4. Auflage) I. Bd. S. 311. – Erster Nachtrag S. 111. – Zweiter Nachtrag S. 54 [gibt das Jahr 1744 als D.’s Geburtsjahr an]. – Ersch (J. S.) und Gruber (J. G.), Allgem. Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 23. Thl. S. 31 [nach diesem geb. 13. Febr. 1744, gest. 8. Juli 1805]. – Kayser (Christ. G.), Vollständiges Bücher-Lexikon (Leipzig 1834, 4°.) II. Bd. S. 9 [schreibt Dannenmayer und gibt den 8. Juli 1805 als seinen Todestag an].