BLKÖ:Cerrini de Monte Varchi, Joseph Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 2 (1857), ab Seite: 323. (Quelle) | |||
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[324] übernahm, und leitete später bei der Belagerung von Novi den Bau der Communicationslaufgräben und der Parallelen. Ueberhaupt war der ganze Entwurf zur Belagerung von Novi C.’s Werk. Mit wahrer Todesverachtung führte er unter Feldm. Loudons Augen im heftigsten Kugelregen die nöthigen Bauten aus und war während der 23 Tage als die Belagerung dauerte, einige Tage abgerechnet, unermüdet thätig und machte am 21. Sept. mit den anderen Officieren des Ingenieurcorps freiwillig den Sturm mit entschiedener Bravour mit. Bei dem Sturme am 3. Oct. hatte sich C. abermals durch seine Unerschrockenheit und Thätigkeit ausgezeichnet, wurde an der Seite des FM. Loudon verwundet, setzte aber keinen Augenblick die Arbeiten unter dem heftigsten Feuer des Gegners aus. Im Dec. 1788 wurde er Major im Corps und erhielt für sein tapferes Verhalten vor Novi das Ritterkreuz des Maria Theresienordens und 1789 den Freiherrnstand. Im J. 1790 wurde er Oberstlieutenant und im Mai 1792 zu der Gränzberichtigung mit der Türkei nach Czettin beordert. Bei der Einnahme der feindlichen Verschanzungen im Genuesischen am 24. Juni 1795 hatte sich C. neuerdings besonders ausgezeichnet; im April 1796 bei dem Rückzuge der östr. Armee aus dem Genuesischen wurde er aber gefangen. Im nämlichen Jahre zum Obersten und 1801 zum Generalmajor im Ingenieurcorps ernannt, kam C. bald als Vicecommandant nach Olmütz, rückte 1809 zum F. M. L. vor, aber schon nach wenigen Monaten ereilte ihn der Tod.
Cerrini de Monte Varchi, Joseph Graf (Feldmarschalllieutenant, Ritter d. Mar. Ther.-O., geb. zu Raab 1744, gest. zu Olmütz 27. Nov. 1819). Entstammt einer altadeligen Familie, die jetzt noch in 3 Linien: der österreichischen, sächsischen und toscanischen blüht; gehört der Ersteren an, die seit dem Jahre 1729 in den Freiherrn- und seit 1838 in den Grafenstand erhoben worden; wurde in der Ingenieurakademie zu Wien erzogen, trat aus derselben 1761 als Qua-Cadet in das Ingenieurcorps, wo er 1774 Oberlieutenant, 1777 Kapitänlieutenant und 1782 Hauptmann wurde. Im August 1788 zeichnete er sich bei der Beschießung von Dubiza aus, deren Leitung er freiwillig- Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausgegeben vonHirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) I. Bd. S. 672. – [Kneschke (E. H. Dr.)] Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1854, Weigel) III. Bd. S. 60.