BLKÖ:Besozzi, Thaddäus Camillo Baron
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 1 (1856), ab Seite: 348. (Quelle) | |||
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[349] Liquidations-Commission im Departement del Trento, später (am 23. Oct. 1815) mit kaiserl. Entschließung zum Appellationsrath in Mailand ernannt, und bekleidete später die Stellen eines Vicepräsidenten und Präsidenten des Appellationsgerichtes. Vom J. 1843–51 folgte Auszeichnung auf Auszeichnung. Der Orden der eisernen Krone 3. Classe, dann zweiter Classe schmückte seine Brust, und noch in seinem Pensionsstande (nach 1851) schenkte ihm die Gunst seines Monarchen den Freiherrntitel. Die letzten Tage seines Lebens, nachdem er am 15. Dec. 1851 in Ruhestand getreten war, brachte er in häuslicher Zurückgezogenheit, mit der Erziehung seiner Neffen beschäftigt, zu. – Besozzi, Karl Ermolaus, Neffe des Vorigen und Sohn des Peter Besozzi, Bruder des Thaddäus, steht in Diensten der kais. Armee, bekleidet die Stelle eines Obersten in der Genie-Abtheilung des Generalstabes und wurde für seine außerordentliche Dienstleistung bereits mit dem Orden der eisernen Krone ausgezeichnet.
Besozzi, Thaddäus Camillo Baron (Appellationsrath, geb. zu Besozzo im Mailändischen 1768, gest. zu Mailand 17. Jan. 1854). Entstammt einer edlen mailändischen Familie; Graf Pompeo Litta besitzt 6 genealogische Tafeln der Nachkommenschaft Conrads von Castelbesozzo (1258), welcher das Haupt der Familie ist, zu welcher Thaddäus Camillo gehört. B. genoß, nachdem ihm sein Vater in Folge eines Sturzes vom Pferde früh entrissen war, im Hause seiner Mutter und mit Beihülfe seines Pathen des Marquis Henriquez de Mendoza eine sorgfältige Erziehung. Er vollendete an der Universität zu Pavia im J. 1789 die Rechtsstudien, und zwar mit solchem Erfolge, daß er schon 1791 das Doctorat der Rechte ablegte. Nach Mailand zurückgekehrt (1793), vervollkommte er sich in den Rechtsstudien, und trat bei Camillo Torti in die Praxis der Advocatur. Seine Fähigkeiten richteten die Aufmerksamkeit der Regierung auf ihn; schon Anfangs 1794 erhielt er eine Anstellung als prov. Podestà von Gavirate, und der Appellhof erklärte ihn mittelst Decret für wählbar zu allen richterlichen Würden des Staates. Beim Einrücken der Franzosen im J. 1796 legte er auf kurze Zeit sein Amt nieder, um es dann, mit dem Vertrauen des Eroberers bekleidet, wieder aufzunehmen. Nun wurde er vorerst Assessor des Straftribunals, kam 1801 zur Prätur nach Ferrara, rückte 1803 zum Richter des provisorischen Appellhofes, und zum Vorstand der ersten Criminalinstanz in Ferrara vor. Bis 1815 bekleidete er verschiedene richterliche Würden, und wurde 1808 Präsident des Civil- und Strafgerichtshofes zu Ancona, und 1812 erster Präsident des Civil- und Criminalgerichtshofes des Departements del Trento zu Fermo. Von diesem Posten zwangen ihn die päpstlichen Nationalitäts-Decrete des Jahres 1815 abzutreten. Als aber die kais. österreichische Regierung das lombardisch-venetianische Königreich (am 8. April 1815) constituirte, ward B. allgemein als der Mann bezeichnet, dessen Kenntnisse, Eifer und Rechtlichkeit dem Vaterlande und dem öffentlichen Dienste nur Ehre bringen können. In Folge dessen ward er sogleich zum Präsidenten der- Necrologia, del Barone Taddeo Camillo Besozzi (Milano Bonfanti, 8°.). – Gazzetta uffiziale di Milano. 1854. Jänner.