BLKÖ:Batthyáni, Ignaz Graf von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 1 (1856), ab Seite: 176. (Quelle) | |||
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Gottfried Schwarz aus Iglo angegriffen hatte. 1780 ward B. Bischof von Siebenbürgen und k. k. geheimer Rath, wobei er die kirchlichen und Studien-Angelegenheiten Siebenbürgens zu leiten hatte. Als Bischof gab er für die geistlichen Seminaristen heraus: „Norma vitae clericalis“ (Carlsburg 1781). – Auch sammelte er seit seinem Eintritte in den Priesterstand Notizen über Alterthümer, besonders Alles was sich auf das Volk und die Kirche Ungarns bezog. Die Frucht dieser Sammlung waren folgende Werke: „Leges ecclesiast. Hungariae“ (1. Thl., Carlsburg 1785, 2. Thl., Clausenburg 1811, ein 3. Theil besteht ungedruckt im Manuscript); – „Acta et scripta S. Gerardi Episcopi Csanadiensis cum serie episcop. Csan.“ (Carlsburg 1790). Ferner gründete er zu Carlsburg eine Sternwarte, die seinen Namen noch heute verewigt. Die Geschichte der Gründung dieser Sternwarte wird in Ersch und Grubers „Allgem. Encyklopädie“ I. Sect. 8. Thl. ausführlich erzählt. Mit der Sternwarte verband er ein Naturalien-Cabinet und ein Alterthums-Museum, welche Institute er selbst reich dotirte, und noch mit Legat von 1798, mit einem Capitale von 38,200 fl. bedachte. Es sollten davon die Kosten für das Personale, für Anschaffung der Bücher, Instrumente u. s. w. bestritten werden. Durch seine Wohlthätigkeit hat er sich in Siebenbürgen unsterblich gemacht. B. war ein Mäcen der Wissenschaft, stand mit berühmten ungar. Gelehrten seiner Zeit, mit Adam Kollár in Wien und Dan. Cornides in Pesth, einem Protestanten, in Briefwechsel; beförderte durch Geldunterstützung die Ausgabe des kirchengeschichtl. Werkes von Johann Molnár. Er starb 58 J alt, viel zu früh und allgemein tief betrauert. Im Manuscripte hinterließ er: „De rebus gestis inter Ferdinandum et Joann. Sigism. Zapolya,“ welches Werk bisher ungedruckt ist.
Batthyány, Ignaz Graf von (Bischof, geb. zu Nemeth-Ujvar in Ungarn 30. Juni, nach anderer Angabe 30. Jänner 1741, gest. zu Carlsburg in Siebenbürgen 17. Nov. 1798). Er war der Sohn des Grafen Emerich B., Präsidenten der obersten Gerichtstafel des Königreichs Ungarn; trat, nachdem er in Pesth und dann in Tyrnau studirt, in die Zahl der Priester der Graner Erzdiöcese, und ward daselbst noch während seiner Studien, wegen seines Fleißes zum Abte des Ritters St. Georg v. Ják ernannt. Später nach Rom gesendet, führte er die Aufsicht über die Bibliothek im Collegio Apollinare. Von Rom zurückgekehrt, ließ er sich in Erlau nieder, und ward nacheinander Domherr und Propst. Hier trat er auch als Schriftsteller auf, und zwar zuerst mit einer Vertheidigungsschrift für die Echtheit der Urkunde Stephans I. v. Jahre 1001, in Betreff der Benedictiner-Abtei des heiligen Martin vom Berge, die der Gelehrte,- Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. [177] S. 202. – Martonfi (Ant.)[WS 1], Initia astronomica speculae Batthyánae (Weissembourg 1798, 8°.). – Erdelyi Muzeum d. i. Siebenbürgisches Museum, herausgeg. von Döbröntey (Pesth 1815), II. Heft S. 1–9. Daselbst sein wohlgetroff. Porträt (gest. von Nagy). – Vaterländ. Blätter f. d. östr. Kaiserstaat (1855), Septemb. Nr. 7677 (von Rumy). – Ungrischer Plutarch, herausgeg. von Kölcsy und Melczer [Pesth 1816), IV. Bd. 150. – Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la Direction de M. le Dr. Hoffer (Paris 1853) IV. Bd. Sp. 737. – Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien 1824, 4°.) XV. Jahrg. Nr. 152, 153, S. 823: „Denkmale der Wohlthäter des ungarischen Clerus“ von Dr. L. Hohenegger. – Die Ahnentafel der Familie siehe: Taschenbuch f. die vaterländische Geschichte von Hormayr. IV. Jahrg. 1823. S. 262. – Ueber die Familie siehe: Szklenar (Gergely), Orig. et Genealogia illustris Batthyánorum Gentis (Pressburg 1778, 8°.).
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Martouifi (Ant.).