Zum Inhalt springen

Aus einem Stammbuch von 1604

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Johann Wolfgang von Goethe
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Aus einem Stammbuch von 1604
Untertitel:
aus: Goethes Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Band 3, S. 51 (Erstdruck in "Über Kunst und Alterthum", Band 2, Heft 3, S. 32-33. Stuttgart, 1820.)
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1820
Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scan auf commons.
Kurzbeschreibung: Übersetzung eines englischen Gedichts
Siehe auch Wer ist der unterzeichnete W. S.?
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[51]

     Aus einem Stammbuch von 1604.

Hoffnung beschwingt Gedanken, Liebe Hoffnung.
In klarster Nacht hinauf zu Cynthien, Liebe!
Und sprich: wie sie sich oben umgestaltet,
So auf der Erde schwindet, wächs’t mein Glück.

5
Und wispere sanft-bescheiden ihr an’s Ohr,

Wie Zweifel oft das Haupt hing, Treuethränte.
Und ihr Gedanken, mißzutraun geneigt,
Beschilt euch die Geliebte dessenthalb,
So sagt: ihr wechselt zwar, doch ändert nicht,

10
Wie sie dieselbe bleibt und immer wechselt.

Untrauen tritt in’s Herz, vergiftet’s nicht,
Denn Lieb’ ist süßer von Verdacht gewürzt.
Wenn sie verdrießlich dann das Aug’ umwölkt,
Des Himmels Kläre widerwärtig schwärzt,

15
Dann Seufzer-Winde scheucht die Wolken weg,

Thränt nieder sie in Regen aufzulösen.
Gedanke, Hoffnung, Liebe bleibt nur dort,
Bis Cynthia scheint wie sie mir sonst gethan.