Auf dem Hexenberg
Finstre Zeiten lagen drückend
Auf der Wahrheit sanftem Licht,
Ihren goldnen Tempel schmückend,
Nahte lang ihr Herold nicht.
Wohnten düster weit und breit,
Hingen sperrend am Gelenke
Und am Wendepunkt der Zeit.
Hexen fuhren in den Lüften,
Teufel hausten in den Klüften
In verschiedenster Gestalt.
In die Hütten und Paläste
Trug sich ihre Zauberei,
Denn der Mönch bestund dabei.
Es beweint noch die Geschichte
Schuldlos hingewürgtes Blut,
Das zum Malefizgerichte
Und sie schlichtete den Zweifel,
Gab uns Kunde laut und klar,
Daß ein Trugbild nur der Teufel
Und die ganze Hexenschaar.
Haben jenes Wahnes Sieg
In dem schwarzen Rauch gesehen,
Der vom Hexenberge stieg.
Lange blieb der Hügel öde,
Bis des Lichtes Morgenröthe
Weggebannt den langen Fluch.
Kühler Schatten grüner Reben
Weht jetzt überm Aschengrab,
Ob dem Fluch, der es umgab.
Wie die Reben schattig ranken
Um das Denkmal düstrer Zeit,
So umschlingt auch den Gedanken
Aber aus dem Rebengrunde
Steigt zuweilen noch ein Geist,
Der schon oft zu später Stunde
Manchen feurig eingekreist.
Der am Hexenberge wächst,
Mißt die Länge und die Breite
Seines Wegs und scheint – verhext.