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An eine schöne Schlummernde

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Heinrich Julius Ludwig von Rohr
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Titel: An eine schöne Schlummernde
Untertitel:
aus: Neue Thalia. 1792–93.
1792, Zweyter Band,
S. 19–20
Herausgeber: Friedrich Schiller
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1792
Verlag: G. J. Göschen’sche Verlagsbuchhandlung
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Erscheinungsort:
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld bzw. Commons
Kurzbeschreibung:
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[19]
3.
An eine schöne Schlummernde.


Schlummre sanft! Um dich, du Engel, müssen
     Himmelspalmen Kühlung wehn;
Blümchen dir im Quell des Lebens sprießen,
     Und dein Schutzgeist um dich stehn!

5
Milde Träume lieblich dich umschweben,

     Ach! und deines Dichters fernes Bild
Dich in nie gewohnter Näh’ umschweben
     In der Dämm’rung Nebel eingehüllt!

Daß verschleyernd seine tausend Mängel

10
     Du, o Himmlische! so hold ihm lachst!

Und dadurch ihn seeliger als Engel,
     Hochbeglükter ihn als Götter machst! –

[20]

Schlummre lange so! Doch eitles Hoffen! –
     Ja, die hohe Wonne ist dahin!

15
O! schon sah ich deine Augen offen

     Meinen Himmel! und die Täuschung flieh’n!

Nun erblikst du tausend, tausend Mängel,
     Unwerth bin ich nun, daß du mir lachst,
Und dadurch mich seliger als Engel

20
     Hochbeglückter mich als Götter machst! –


v. R.