An den Kaiser
Wir kommen durch ein stumm Gewühl,
Durch Grimm und bange Schauer,
Mein Kaiser auf dem Leidenspfühl,
Wir kommen mit Zorn und Trauer,
Vor Dir, Du Held in Schmerzen,
Das reden auf weitem Erdenrund
Jetzt alle deutschen Herzen.
Mein Kaiser, der uns groß gemacht,
Wir hatten Dich lieb in Fürstenpracht
Und schlichtem Bürgerkleide:
Wir wollten Deiner Jahre Schluß
Mit Liebe kränzen und stützen,
Dein greises Haupt nicht schützen!
Wir haben gejauchzt, als Dich der Tod
Verfehlt vor wenig Wochen:
Die Natter, die umsonst gedroht,
Sie hat mit ihrem Haß durchtränkt,
Vergiftet Deine Wunden –
Mein Kaiser, den uns Gott geschenkt:
Ach, lasse Dich Gott gesunden!
Wir schütteln von uns die Schande –
Die heimathlose, die Natternbrut,
Die that es im deutschen Lande.
Ob sie mit deutschem Brod gespeist,
Sie sind nicht Erben an unsrem Geist,
Noch wir an ihrem Fluche.
Mein Kaiser wund und schmerzensvoll –
Daß Dir’s Dein Weh versüße:
Wir bringen Dir Deutschlands Grüße.
Die Glocken schallen von dort und hier –
Jetzt wollen wir für Dich beten,
– Und rettet Dich Gott, dann helfen wir