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An Mary im Himmel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Robert Burns
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Titel: An Mary im Himmel
Untertitel:
aus: Lieder und Balladen,
S. 129 - 130
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum: 1789
Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: A. Hofmann und Comp.
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer: Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld
Originaltitel: To Mary In Heaven
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[129]

 An Mary im Himmel.


Du Stern im müden Morgenstrahl,
     Du flohst nicht mit der Finsterniß;
Du bliebst, zu schau’n des Tages Qual,
     Der Mary mir vom Herzen riß.

5
O, theurer Schatten, mir entrückt,

     Wo weilst Du nun, in sel’ger Ruh’?
Schau’st Du auf mich, so schmerzbedrückt,
     Dann läch’le, Selige, mir zu. –

Die Stund’ vergeß ich nimmermehr

10
     Und nie vergeß ich jenes Thal,

Wo wir am sanftgewund’nen Ayr
     Gesehen uns zum letzten Mal.
Die Ewigkeit selbst nicht verwischt,
     Der Freuden Nachhall, nun vorbei,

15
Nie Deines Kusses Bild erlischt,

     Wer dacht’, daß es der letzte sei!? –

Der Ayr küßt’ seinen stein’gen Strand,
     Fast überwölbt mit wildem Wald;
Die Birke drückt’ die Dornenwand

20
     An’s Herz, mit zärtlicher Gewalt.

Die Blumen hauchten Liebespein,
     Von Liebe sang’s im grünen Hag’,
Bis, ach, der Abenddämmerschein,
     Beendete den schönen Tag.

25
O, die Erinn’rung immer wacht,

     Und stets in jenen Seenen lebt,
Wie Zeit den Eindruck stärker macht,
     Wie sich das Strombett tiefer gräbt.
[130] O, theurer Schatten, mir entrückt,

30
     Wo weilst Du nun in sel’ger Ruh?

Schaust Du auf mich so schmerzbedrückt,
     Dann läch’le, Selige, mir zu! –