Zum Inhalt springen

An Kaiser Wilhelm II.

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Rudolf Gottschall
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: An Kaiser Wilhelm II.
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 26, S. 433
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[433]

An Kaiser Wilhelm II.

In trauervollen Tagen
Ward Dein der Krone Zier!
Denn um zwei Kaiser klagen
Wir alle jetzt mit Dir.
Auf ewig unvergessen
Leuchtet der Todten Ruhm:
Aus Lorbern und Cypressen,
Erstand Dein Kaiserthum.

Von Glorienschein umflossen,
So würdig und so mild,
Steht wie aus Erz gegossen
Des Ahnherrn Heldenbild.
Er hat den Sieg errungen
In Stürmen der Gefahr,
Den gold’nen Reif geschlungen
Glorreich ins Silberhaar.

Der Sohn an seiner Seite,
Wie er im Kampfe groß:
Nun ruht auch er vom Streite
In ew’gen Friedens Schoß.
Ein Dulder auf dem Throne,
Jetzt langer Qual entrückt;
Denn eine Dornenkrone
Ward ihm aufs Haupt gedrückt.

Zwei Sterne sind verblichen;
Glückauf dem neuen Herrn!
Denn Dir, dem jugendlichen,
Glänzt hell der Zukunft Stern.
Ausstrahle reichen Segen
Der Herrscherkrone Gold;
Auf allen Deinen Wegen
Sei Glück und Ruhm Dir hold!

Umrankt, ihr Friedenskränze
Dies Scepter blüthenreich;
Es wecke geist’ge Lenze,
Dem Zauberstabe gleich!
Wächst in des Landmanns Pflege
Der Garben Fülle auf:
O Kunst und Wissen lege
Den schönsten Kranz darauf!

Und wenn’s den Feind gelüstet,
Dem Friedensreich zu drohn,
Dann steht Dein Volk gerüstet
Sturmfest um Deinen Thron.
Da mag der Feind zersplittern
An Deinem Herrschersitz!
Du führst in Kriegsgewittern
Des Schwarzen Adlers Blitz.

Rudolf von Gottschall.