An Fouqué
O willkommen, lieber Sänger,
Trittst du unverletzt herein?
Darf es uns hinfort nicht länger
Bang um dich im Herzen seyn?
Hast du nach dem Tod begehrt;
Doch der Himmel, wohl uns Brüdern!
Hat den ernsten Wunsch verwehrt.
Freilich, schön bedäucht es Allen,
Jeder Held, der drin gefallen,
Dort bei deinem Lied erwacht.
Freilich, einen edlern Todten
Kann der Väter sel’ge Hand
Vom befreiten Vaterland.
Droben ständ’st du, aus der Wunde
Strömt’ ein heil’ger Strahl von Blut,
Und aus deinem Liedermunde
Engel thaten’s ihnen kund,
Und ein Jauchzen und ein Loben
Schüttert durch des Himmels Rund.
Voller, als sie’s hier gethan,
Schlagen jubelnd vor dem Richter
Ihre deutschen Harfen an.
Bleibe du noch der Lebend’gen,
Hilf den Argen ferner bänd’gen,
Wie durch’s Schwert einst, durch’s Gedicht!
Warte, bis der goldne Friede
Unser deutsches Land begrüßt,
Bis dich später Schlummer küßt.
Früh genug, den du gesungen,
Weckt der große Karl dich dort,
Folko hält dich treu umschlungen,
Alt und junge deutsche Brüder
Freu’n sich dort bei deinem Sang;
Alle sehn wir da dich wieder;
Bleibe nur – es ist nicht lang!