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Am Fuß des Hermannsdenkmals

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Textdaten
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Autor: Ernst Scherenberg
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Titel: Am Fuß des Hermannsdenkmals
Untertitel:
aus: Das Hermanns-Denkmal und der Teutoburger Wald
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1875
Verlag: Meyer
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Erscheinungsort: Detmold
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: LLB Detmold, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
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Bearbeitungsstand
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Am Fuß des Hermannsdenkmals.

Am Fuß des Hermannsdenkmals – die letzte Hülle fällt:
Da steht, in Erz getrieben, der göttergleiche Held!
Mit nerv’gem Arme schwingt er sein Schwert zum Wolkensitz,
Wie einst die Feinde schreckend mit grimmem Racheblitz.

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Am Fuß des Hermannsdenkmals – aufjauchzt es tausendfach

Zu Ihm, der Römertücke und Römerjoch zerbrach;
Doch Ihm auch gilt der Jubel, der, jenem Retter gleich,
Gen welsche Macht und Ränke erbaut das deutsche Reich.

Am Fuß des Hermannsdenkmals –, aus Nord und Süd geschaart,

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Umringen sie den Kaiser von echter deutscher Art,

Umringen sie die Fürsten, in Treuen ihm gesellt:
„Geeint in Haupt und Gliedern, so trotzen wir der Welt!“

Am Fuß des Hermannsdenkmals – nun allgemach verhallt
Musik, Gesang und Jubel im Teutoburger Wald;

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Da steigt die Quaderstufen langsam hinab ein Greis,

Das Auge blitzt so feurig, glänzt auch die Locke weiß.

Am Fuß des Hermannsdenkmals – auf moos’gem Trümmerstein
Läßt sich der Alte nieder, umloht vom Abendschein;
Sein Blick durchmißt stillleuchtend der weiten Lande Raum,

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Er sinnt und kann’s nicht fassen: erfüllt sein Jugendtraum!


Am Fuß des Hermannsdenkmals – Er ist’s, der es erschuf:
„Mein Gott,“ – so spricht er leise – „ich folgte deinem Ruf!
„Mein Tagwerk ist vollendet, vollendet auch das Reich –
„Hab Dank! – In freier Erde, wie schläft es sich so weich!“

 Ernst Scherenberg.

[21]

Am Fuße des Hermanns Denkmals.